7. Bezirk, Burggasse 3
Die Adresse Burggasse 3 ist ein kleines Kuriosum, welches in den meisten Reiseführern aufgelistet ist: Es handelt sich um das so genannt „kleinste Haus“ der Österreichischen Hauptstadt. Es steht an der Ecke Burggasse/Breite Gasse und ist baulich mit dem angrenzenden Komplex des Museumsquartiers verbunden. Das zweigeschossige Gebäude mit klassizistischer Formensprache wurde 1872 vom Architekten Josef Durst erbaut und hat einen Grundriss von gerade mal 14 Quadratmetern.
Ursprünglich trug das schmucke Minihaus die Bezeichnung „Zur grünen Weintraube“, zu einem späteren Zeitpunkt hiess es „Zum goldenen Lamm“. Nach einem dritten und letzten Namenswechsel heisst es bis heute „Zum goldenen Hirschen“. Die heutige Werkstatt an dieser Adresse gehört dem traditionsreichen Uhrmacher- und Goldschmied-Unternehmen Schmollgruber aus Steyr, dies seit 1972 als Friedrich Schmollgruber das Lokal übernommen hat. Er starb 2022. Seine Nachkommen übernahmen das geschäft.
Die Fenster des Hauses werden sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss von Pilastern mit korinthischen Kapitellen flankiert. Ein ausgeprägtes Gesims trennt die beiden Etagen horizontal. Gerades Gebälk bekrönt die drei oberen Fenster mit Balusterparapeten. Ein mehrstufiges Gesims über einem Kranzfries schliesst das Gebäude gegen oben hin ab. Besonders charakteristisch ist die überdimensionierte Taschenuhr an der Hausecke, die unmissverständlich auf die Handwerksbranche hinter der Eingangstür verweist, welche ihrerseits klein und unauffällig auf Seite Breite Gasse liegt.