1. Bezirk, Fleischmarkt 13
1781 erliess Kaiser Joseph II. das so genannte „Toleranzpatent“, im Rahmen dessen Glaubensgemeinschaften, die bislang diskriminiert worden waren, ihre Religion freier ausüben konnten. Ab 1782 entstand am Fleischmarkt unter der Leitung von Peter Mollner ein erster Kirchenbau für die Griechisch-Orthodoxen Wiens. 1787 wurde die griechisch-orthodoxe Gemeinde zur hl. Dreifaltigkeit gegründet.
Die heutige Form der einschiffigen Kirche entstand durch umfangreiche Aus- und Umbauarbeiten der alten Kirche in den Jahren 1856 bis 1858 nach Plänen von Theophil Hansen. Die finanziellen Mittel hierfür stellte der vermögende griechisch-österreichische Bankier und Unternehmer Georg Simon von Sina zur Verfügung. Die feierliche Einweihung der neu gestalteten Kirche fand am 21. Dezember 1858 statt.
Sowohl die Aussenfassade als auch das Innere der Kirche wurden im byzantinischen Stil gehalten, wobei sich die Ornamentik im Innenraum an barocke Formensprachen anlehnt. An den Malereien an der Fassade und im Vestibül war Carl Rahl beteiligt. In den Räumlichkeiten über der Kirche befinden sich heute die Büros der Metropoliten, eine griechische Schule und eine Bibliothek.
Im Inneren der Kirche fallen besonders der aufwendig gestaltete hölzerne Bischofsthron mit seinen vier Stufen sowie das Lesepult der Kanzel ins Auge, das in Form eines byzantinischen Doppeladlers gestaltet und mit der habsburgischen Kaiserkrone versehen ist. Seit 1963 dient die Griechenkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit als Kathedrale der Griechisch-Orthodoxen Metropolis von Austria.