Operette in drei Akten von Johann Strauss Sohn

1. Akt
In der Lobby eines edlen Hotels in Sorrent kreuzen sich die Wege mehrerer Figuren. Baron Mörsburg sitzt allein, während am Nebentisch Adelheid und ihr Verlobter Ferdinand ihre bevorstehende Hochzeit feiern, die noch am selben Abend im Hotel stattfinden soll. Der Baron erhält ein Telegramm von seiner Bekannten, Prinzessin Ninetta Campocasso, russischstämmige Witwe eines italienischen Prinzen, die um ein Zimmer bittet.
Kurz darauf trifft Ninetta ein – allerdings verkleidet als junger Mann namens Carlino. Mörsburg erkennt sie allerdings sofort, doch die anderen Gäste glauben ihrer Tarnung. Ihr attraktives Auftreten sorgt prompt für Aufsehen, besonders unter den weiblichen Gästen. In dieser heiteren Verwirrung erscheinen die Eltern des Brautpaares: Ferdinands Mutter, die Witwe Anastasia Knapp, und Adelheids Vater, der Seidenfabrikant Prosper Möbius. Beide waren einst ein Liebespaar, bevor das Schicksal sie trennte. In einem Duett preisen sie Italien – Land der Kunst, des Lichts und der Küche – und schwelgen in nostalgischer Romantik.
Neue Gäste sorgen für weitere Unübersichtlichkeit: Cassim Pascha, ein ehemaliger ägyptischer Finanzminister und nun Hypnotiseur, reist mit seinem Diener Rustan an. Wegen seines Fes auf dem Kopf nennen ihn die anderen nur „den Türken“. Baron Mörsburg erkennt in ihm jedoch einen alten russischen Bekannten, Tatischeff, was Cassim nicht abstreitet. In einer ironischen Arie erinnert er sich an Russland – an Kälte, Wodka und diplomatische Verwicklungen.
Als der deutsche Konsul von Neapel erscheint, um die Hochzeit zu vollziehen, kommt die Wahrheit ans Licht: Ferdinands Mutter heisst in Wirklichkeit Anastasia Möbius – sie hat Prosper heimlich in Nizza geheiratet. Somit sind Ferdinand und Adelheid nun Halbgeschwister. Der Konsul erklärt die Ehe für ungültig. Nur eine sofortige Scheidung der Eltern könnte die Verbindung retten – doch die frisch Vermählten wollen sich weder trennen noch lügen. Das Liebesglück bleibt damit aus, und das Durcheinander endet in bittersüsser Komik.
2. Akt
Auf der Terrasse des Hotels sitzt Ferdinand ruhig an einem Tisch und malt. Ein junges Mädchen beobachtet ihn neugierig – es ist Prinzessin Ninetta, die er bald erkennt und deren Schönheit er offen bewundert. Währenddessen geht unter den Gästen Unruhe um: Kellner Emilio berichtet von einem gefährlichen Räuber, der Reisende auf dem Weg zum Vesuv überfallen und ermordet haben soll. Die Nachricht sorgt für Panik und Verunsicherung. Als Ninetta später wieder erscheint, diesmal ohne Verkleidung, zieht sie alle Blicke auf sich – denjenigen des Konsuls von Rübke, des englischen Lords Plato und Baron Mörsburgs gleichermassen. Alle warnen sie vor dem vermeintlichen Räuber, der sich angeblich im Hotel aufhält.
Dann tritt Cassim Pascha auf, ein Hypnotiseur mit orientalischem Flair. Auch er ist von Ninettas Charme fasziniert und bietet ihr an, ihr die Hypnose beizubringen. Ausserdem lädt er sie zu einem Ausflug zum Vesuv ein, was den misstrauischen Emilio in seiner Überzeugung bestärkt, Cassim müsse der gesuchte Räuber Fra Diavolo sein. Kurz darauf erscheint Ninetta wieder in Männerkleidung als Carlino und singt eine melancholische Arie über das Schicksal, als Frau geboren zu sein. Ihre Erscheinung sorgt erneut für Verwirrung: Anastasia ist hingerissen von dem vermeintlichen Jüngling, während Cassim auf der Suche nach Ninetta ans Meer geht. Als er allein vom Strand zurückkehrt, halten ihn die Gäste für den Mörder der jungen Frau – ihre Vorurteile gegen den „Türken“ tun ihr Übriges. Man beschuldigt ihn, den „bösen Blick“ zu haben und verlangt, dass er sofort das Hotel verlässt.
Doch Cassim dreht den Spiess um: Gelassen verkündet er, er habe das gesamte Hotel gekauft und sei nun dessen rechtmässiger Besitzer. Inzwischen werden Richter und Polizei gerufen, und die Gäste überbieten sich in Anschuldigungen – Cassim soll Ninetta und ihren vermeintlichen Begleiter Carlino ermordet haben. Das Durcheinander erreicht seinen Höhepunkt, und das Spiel aus Masken, Missverständnissen und Eitelkeiten droht, endgültig zu eskalieren.
3. Akt
Im Bankettsaal des Hotels. Baron Mörsburg enthüllt vor versammelter Gesellschaft die Wahrheit: Die bezaubernde Ninetta, die alle Männer in ihren Bann gezogen hat, ist in Wirklichkeit eine Frau. Und der charmante junge Mann, dem die Damenherzen zuflogen, niemand anderes als eben diese Ninetta in Männerkleidung. Die Enthüllung sorgt für Aufruhr. Aus Eifersucht ohrfeigt Anastasia ihren Ehemann Prosper, weil er sich zu der vermeintlichen Prinzessin hingezogen gefühlt hat. Der Baron nutzt die Szene als willkommenen Anlass, um die Scheidung zwischen den beiden auszurufen – ein Schritt, der die zuvor blockierte Hochzeit ihrer Kinder nun möglich macht.
Cassim und Ninetta erkennen schliesslich, dass sie Cousin und Cousine sind und geraten in Streit darüber, wem das inzwischen so begehrte Hotel gehören soll. Doch während sie sich in familiären Rechthabereien verfangen, darf das junge Paar endlich zusammenfinden: Adelheid und Ferdinand können ohne Hindernisse heiraten. Das Chaos löst sich in Gelächter auf, und das Durcheinander endet mit Liebe, Versöhnung und einer ordentlichen Portion Ironie.