Fritz Kreisler wurde am 2. Februar 1875 in Wien geboren und fiel schon früh durch ein aussergewöhnliches musikalisches Talent auf. Er besuchte im Alter von erst sieben Jahren das Wiener Konservatorium, wo er seinen Unterricht bei Joseph Hellmesberger und Anton Bruckner erhielt. Seine Studien setzte Kreisler am Pariser Conservatoire fort, bevor er mit gerade mal 13 Jahren auf eine Konzerttournee in die Vereinigten Staaten ging. Dort wurde er als Violinist-Nachwuchs gross gefeiert. Nach seiner Rückkehr bewarb sich Kreisler vergeblich bei den Wiener Philharmonikern – er konnte noch keine Noten lesen. Er begann Studien in Medizin und Kunstgeschichte, trat schliesslich der Armee bei, wenn auch nur für kurze Zeit. 1896 kehrte er zur Musik zurück und nahm seine Konzerttätigkeit als Violinist wieder auf.
Kreisler’s Spiel war von aussergewöhnlicher Virtuosität. Und seine Kompositionen wurden für ihre Anmut und ihren Melodienreichtum hochgeschätzt. Schon bald galt Kreisler weltweit als ein Botschafter der Wiener Musik seiner Zeit, er ging als der letzte grosse Violinvirtuose der Romantik in die Musikgeschichte ein. Er hatte eine grosse Vorliebe für Geigenliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts. Er pflegte es, Werke in diesem Stil zu schreiben, sie zunächst als Bearbeitungen anzupreisen, um sie dann – zur Überraschung des Publikums – als seine eigenen zu deklarieren. Fritz Kreisler gilt als Wiederentdecker der Musik Antonio Vivaldis.
1939 emigrierte Kreisler nach New York, wo er bis zu seinem Tod am 29. Januar 1962 bleib, ohne je wieder nach Europa zurückzukehren. Ab seinem 80. altersjahr war Kreisler nahezu erblindet und konnte kaum mehr hören.