Ein lust’ger Rath zu sein

Aus „Indigo und die vierzig Räuber“ von Johann Strauss Sohn


Ein lust’ger Rath zu sein
Von des Königs Gnad‘,
Ach, das ist sehr fad‘.
Von Schmerz und Liebespein
Werd ich selbst ein Narr,
Meiner Seel, s’ist wahr.

Stets lustig soll ich sein,
Immer Witz und Spass,
Woher nimmt man das?
Denn mir fällt gar nichts ein –
Mein einziger Gedanke ist nur sie,
Nur immer sie allein.
Ich denk nur an sie,
Für die in Lieb‘ ist Glück.

Liebchen, ach, wie hab‘ ich dich so gern,
Wenn ich mit dir doch in der schönen Heimat fern.
Hier mit Eifersucht und lieb dich sehr,
Keine Ruhe kann ich finden mehr.
Mir durchzuckt’s das Herz, mir bebt die Brust,
Seh‘ ich bedroht dich von des Königs gnäd’ger Lust.
Und im qualvollen Liebesschmerz
Möcht‘ zerspringen mir das Herz.

Komm in die Heimat zurück,
Da winkt uns Freiheit und Glück.
Lass nicht verschmachten mich hier,
Oh komm, Geliebte, oh komm mit mir.
Im Heimatland, dort nur allein
Werden zufrieden und glücklich wir sein.

Drum macht es mir viel Pein,
Lust’ger Rath zu sein,
Verteufelt rein.
Und nennen sie mich Narr,
Auch aus Lieb‘ fürwahr
Bin ich’s, das ist klar.
Nur immer Witz und Spass,
Woher nimmt man das?
Hol’s der Satan, das!
Ich denk an sie allein,
Da schlag‘ der Teufel drein.