Draussen in Sievering blüht schon der Flieder

Aus „Die Tänzerin Fanny Elssler“ von Johann Strauss Sohn


Es dämmert schon, der Tag ist aus,
kein Mädel bleibt da gern zu Haus‘.
Sie schlüpft in ihr getupftes Kleid
und ist für ihren Schatz bereit.
Er fragt galant ‚Wo willst‘ denn hin,
was ist denn los, heut‘ Nacht in Wien?‘
Da lächelt sie und sagt ganz still
‚Du weisst ja, was ich will…‘

Draussen in Sievering blüht schon der Flieder.
Merkst du’s, spürst du’s, hast du’s g’seh’n.
So eine Frühlingsnacht kommt nicht bald wieder,
heute, füh’l ich, muss was g’scheh’n.
Draussen in Sievering blüht schon der Flieder.
Lockend wie ein leises Fleh’n,
duftend im Mondenschein zieht sich ins Herz hinein.
Merkst du’s, spürst du’s, hast du’s g’seh’n.

Ein kleines Haus, von uns entdeckt,
wo grün ein Kranz am Tore steckt.
Ganz frei von Hast und Lärm der Zeit
schenkt dort der Wirt die Seligkeit.
Ein Gartenzaun am End’ der Welt,
der alles Glück umschlossen hält.
Dass man sich dort hinsehnt zu zwein,
das macht nicht nur der Wein.

Draussen in Sievering blüht schon der Flieder.
Merkst du’s, spürst du’s, hast du’s g’seh’n.
So eine Frühlingsnacht kommt nicht bald wieder,
heute, füh’l ich, muss was g’scheh’n.
Draussen in Sievering blüht schon der Flieder.
Lockend wie ein leises Fleh’n,
duftend im Mondenschein zieht sich ins Herz hinein.
Merkst du’s, spürst du’s, hast du’s g’seh’n.


Und so klingt’s: