Operette in drei Akten von Johann Strauss Sohn
Erster Akt
In einer sumpfigen Flusslandschaft nahe Temeschburg, Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier liegt das Wohnhaus des wohlhabenden Schweinezüchters Zsupán, unweit einer Zigeunerhütte. Im Hintergrund ragen die Überreste eines verfallenen Schlosses auf. Einst gehörte dieser Ort dem wohlhabenden Barinkay, doch nach dem letzten Türkenkrieg wurde der rechtmässige Besitzer ins Exil gezwungen, da man ihm ein geheimes Abkommen mit dem damaligen Pascha nachsagte. Seitdem hausen Zigeuner auf dem ehemaligen Anwesen.
Zsupán, der sich als Herr über das Land fühlt, ist heute der unangefochtene Machthaber. Doch an diesem Tag soll sich das ändern: Sándor Barinkay, Sohn des verbannten Barinkay, erhält durch eine königliche Amnestie und den königlichen Kommissär Carnero seinen ererbten Besitz zurück. Zsupán und die alte Zigeunerin Czipera, die in Sándor den Sohn des früheren Gutsherrn erkennt, werden Zeugen dieser Rückkehr. Zsupán, der das Land längst als sein Eigentum betrachtet, ist wenig erfreut. Doch seine Sorge weicht, als Barinkay um die Hand seiner Tochter Arsena anhält, in der Hoffnung, so einen Konflikt zu vermeiden. Arsena jedoch zieht sich zurück, denn insgeheim ist sie in Ottokar, den Sohn ihrer Erzieherin Mirabella, verliebt. Hochmütig erklärt sie, dass ihr zukünftiger Ehemann mindestens ein Baron sein müsse. Währenddessen erkennt Carnero, dass Mirabella seine seit der Schlacht von Belgrad 1717 vermisste Ehefrau und Ottokar ihr gemeinsamer Sohn ist.
Als Barinkay die Schlossruine aufsuchen will, hört er ein Lied, das Saffi, Cziperas Ziehtochter, singt, und das ihm aus der Kindheit vertraut ist. Czipera bittet Saffi, Barinkay den Weg zu zeigen. Doch bevor sie aufbrechen, entdeckt Barinkay, wie Ottokar und Arsena sich zu einem romantischen Tête-à-Tête treffen und hört, wie sie sich über ihn lustig machen. Als die Zigeuner vom Wochenmarkt zurückkehren, huldigen sie Barinkay als ihrem neuen Woiwoden. Barinkay ruft daraufhin Zsupán und sein Gefolge herbei und erklärt, dass er nun der „Baron der Zigeuner“ sei und Saffi seine Braut. Diese Ansage erzürnt alle Anwesenden.
Zweiter Akt
Szene im Dorf der Zigeuner bei der Schlossruine. Barinkay die Nacht hier verbracht und gesteht Saffi seine aufrichtige Liebe. Als er sie den Zigeunern als seine Braut vorgestellt hat, war dies keineswegs ein Scherz. Czipera rät ihm, nach einem Kriegsschatz zu suchen, der einst von Prinz Eugen im Schloss verborgen worden sei. Tatsächlich findet Barinkay den Schatz mit Hilfe von Czipera und Saffi und staunt über den Reichtum. Zur gleichen Zeit hat Zsupán eine Panne mit seinem Wagen und trifft gemeinsam mit Arsena, Ottokar und Carnero ein. Sie beneiden Barinkay um seinen Fund. Carnero jedoch, der auf sein Amt als Sittenkommissär pocht, tadelt Barinkay wegen seiner Liebe zu Saffi. Das Paar antwortet neckisch, dass sie die Störche, den Dompfaff und die Nachtigall als ihre Trauungsbehörde gewählt hätten.
Ein weiterer Aufruhr entsteht, als Graf Homonay erscheint und mit seinem „Werberlied“ an den Patriotismus der Männer appelliert, denn er sucht Freiwillige für den Kriegsdienst in Spanien. Zsupán und Ottokar verpflichten sich versehentlich, als sie vom Werberwein trinken, und Barinkay spendet den gefundenen Schatz dem Vaterland. Carnero schimpft erneut über die Verbindung zwischen Barinkay und Saffi, doch Czipera verkündet schliesslich den Inhalt eines Dokuments, das enthüllt, dass Saffi nicht Zigeunerin, sondern die Tochter des letzten türkischen Paschas ist. Barinkay, erschüttert, glaubt nun, dass er nicht mehr um Saffis Hand anhalten kann, da sie von fürstlichem Geschlecht ist, und schliesst sich den Soldaten an.
Dritter Akt
In Wien vor dem Kärntnertor. Die Truppen kehren siegreich aus dem spanischen Krieg zurück und werden mit Jubel empfangen. Barinkay hat sich auf dem Schlachtfeld bewährt und wird dafür mit einem Adelsbrief belohnt, zudem erhält er den Schatz zurück. Der grösste Lohn jedoch ist Saffi, die ihm von Graf Homonay als Braut zugeführt wird. Zsupán, der sich im Krieg stets aus der Schusslinie gehalten hat, ist nun wohlgesinnt, da Barinkay ihm einmal das Leben rettete. Daher willigt er ein, als Barinkay für Ottokar um die Hand Arsenas bittet. Alle sind glücklich, außer Carnero, der in den Ruhestand versetzt wird.