1. Bezirk, Dorotheergasse 17
Nein, ein wirkliches Kaffeehaus ist es nicht, das Café Dorotheum. Ihm fehlt die Tradition und ebenso eine familiäre Hintergrundgeschichte, durch welche die meisten Wiener Kaffeehäuser zu ihrem Renommée gelangt sind. Dennoch wartet das Café Dorotheum mit so manchem Attribut auf, das es den grossen etablierten Kaffeehäusern zumindest in seiner Erscheinung nur in wenig nachstehen lässt.
In der obersten Verkaufsetage des Palais Dorotheum sich befindend, erfüllt das Café primär die Funktion als Gastroangebot für die Auktionsteilnehmer und Kunden des Dorotheums. Das Café versprüht durchaus den Charme eines echten Wiener Kaffeehauses im Kleinformat. 2017 wurde das Café neu gestaltet, die Beleuchtung ersetzt und die Wände neu in einem Grauton gestrichen. Die runde Theke wurde entfernt, die runden Marmortische mit eckigen ersetzt und die Bugholzstühle wichen einer moderneren Bestuhlung. Den Wänden entlang wurden Bänke installiert, die farblich nicht besonders sorfältig gewählt sind. Die Karte bietet alles, was es braucht: Alt-Wiener Kaffeespezialitäten und eine Palette bester Mehlspeisen kriegt man hier serviert. Auch der für ein Kaffeehaus unverzichtbare Lesestoff ist vorhanden.
Sehr gelungen bei der Gestaltung ist zudem die holzgerahmte Glasfront des Raums mit Doppelflügeltür, welche direkt in den Verkaufsraum führt. Eine Spezialität im Café Dorotheum ist die Direktübertragung aus dem Auktionssaal. Der Bietende kann somit seine Auktion bei Kaffee und Kuchen live mitverfolgen.