Sonnenhofkirche St. Joseph

5. Bezirk, Schönbrunnerstrasse 52

planet-vienna, die sonnenhofkirche st. joseph in wien

Nach der zweiten Türkenbelagerung Wiens wurde Freiherr von Oppel Besitzer des Grundstückes, auf dem das stark zerstörte Schloss Margareten stand. Der Freiherr engagierte sich sehr in den Weideraufbau, und sein Sohn, Anton Graf von Sonnau, erbaute einen Meierhof genannt „Sonnenhof“. Um 1740 gelangte dieser in den Besitz der Stadt Wien, welche darin ein Armenhaus einrichtete. Zu dem Armenhaus gehörig erbaute man im Jahre 1765 anstelle einer bisherigen Holzkapelle eine neue Kirche. Der zuständige Architekt war Franz Duschinger. Vier Jahre vergingen, bis der Rohbau fertig gestellt war, jedoch fehlten die finanziellen Mittel für die Innenausstattung. Zudem wäre ursprünglich eine Doppelturmfassade geplant gewesen, was aber nicht realisiert wurde. Eingesegnet wurde die Kirche am 28. April 1771 durch Kardinal Fürsterzbischof Graf von Migazzi unter Anwesenheit von Maria Theresia und Sohn Joseph II.

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Der Turm wurde erst um 1903 vollendet, wobei man sich an barocke Stilelemente hielt. Um 1912 erhielt die Kirche einen Choranbau mit Fresken, wobei der Baustil ebenfalls eingehalten wurde. Das grosse Hochaltarbild mit der Darstellung der Heiligen Familie ist ein Werk von Bartolomeo Altomonte, die Seitenaltäre aus dem Jahre 1771 wurden von Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg geschaffen. Gottfried Auerbach schuf die Gemälde mit der hl. Anna und der hl. Theresia, ein Gemälde vom hl. Leonhard stammt von Anton Maulbertsch. Die grosse Pietà im linken Mittelteil des Kirchenschiffes dürfte entweder das Werk von Giovanni Giuliani, Raphael Donner oder aber eines dessen Schüler sein.

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Die vier grossen Sandsteinfiguren an der Turmfassade links und rechts des Portals entstanden im 18. Jahrhundert und zeigen die Heiligen Stephan, Rochus, Sebastian und Johannes Nepomuk. Rechts vom Haupteingang ist in die Kirchenmauer eine Gedenktafel eingelassen, welche an die Einsegnung des Leichnams Franz Schuberts in der Kirche St. Joseph am 21. November 1828 erinnert. Über dem Portal steht die Sentenz „Den Armen zum Trost, den Reichen zur Mahnung, allen zum Heile“, was an die Zeit erinnert, als die Kirche zum Armenhaus gehörte, welches 1784 aufgelöst wurde.


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planet-vienna, die sonnenhofkirche st. joseph in wien, historische ansicht
Alte Ansicht der Sonnenhofkirche
planet-vienna, die sonnenhofkirche st. joseph in wien, Das Holzgerüst des neuen Turmdachstuhls um 1903
Das Holzgerüst des neuen Turmdachstuhls um 1903