2. Bezirk, Mexikoplatz

Die imposanten Türme der Kirche zum heiligen Franz von Assisi, gelegen am Mexikoplatz, dominieren die Skyline über der Donau und der Leopoldstadt. Mit ihren markanten roten Ziegeldächern zählt sie zu den grössten sakralen Bauwerken Wiens. Bekannt ist sie auch als „Gedächtniskirche“, da sie ursprünglich zur Feier des Goldenen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1898 eingeweiht, jedoch erst 1913 vollendet wurde.

Für die Planung und den Bau dieses beeindruckenden Gotteshauses, dessen zentraler Turm fast ebenso mächtig ist wie das Kirchenschiff selbst, wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der siegreiche Entwurf stammte von Viktor Luntz, der die Kirche im monumentalen neoromanischen Stil gestaltete, wie man ihn sonst vor allem entlang des Rheins findet. Im linken Seitenschiff schliesst sich eine Kapelle an, die der Pfalzkapelle im Aachener Dom nachempfunden ist. Diese „Elisabeth-Kapelle“ erinnert an die Ermordung von Kaiserin Elisabeth im Jahr 1898 in Genf. Die goldenen Mosaikarbeiten der Kapelle verleihen ihr eine byzantinisch anmutende Atmosphäre.
Im Volksmund wird die Assisi-Kirche oft schlicht als „Kirche am Mexikoplatz“ bezeichnet. Weit verbreitet ist die Annahme, der Platz sei nach Maximilian von Mexiko benannt, dem Bruder von Kaiser Franz Joseph I., der 1876 im Zuge einer republikanischen Revolution in Mexiko hingerichtet wurde. Tatsächlich jedoch erhielt der Platz seinen Namen, weil Mexiko – neben der Sowjetunion – 1938 als einzige Nation gegen den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland protestierte.








