Waldmüllerpark

10. Bezirk

planet-vienna, der waldmüllerpark in wien

Wo der heutige Waldmüllerpark liegt, befand sich ab 1784 der katholische Communal-Friedhof Matzleinsdorf. Dieser wurde auf Geheiss von Kaiser Joseph II. angelegt, nachdem er die Auflassung aller Friedhöfe innerhalb des Linienwalls erwirkt hatte. Kaum 100 Jahre in Betrieb, wurde der Gottesacker 1879 für weitere Bestattungen gesperrt. In den frühen 1920er-Jahren entschied die Stadt unter Bürgermeister Jakob Reumann, den alten Matzleinsdorfer Friedhof in eine öffentliche Parkanlage umzugestalten. Einige bekannte Persönlichkeiten hatten hier ihre letzte Ruhe gefunden. Rund 100 von ihnen wurden exhumiert und in einem Gräberhain am Rande des Parks unter ihren Grabsteinen neu beigesetzt.

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Unter ihnen sind Ludwig van Beethovens Bruder Thomas zu nennen, der Verleger Carl Haslinger oder der Biedermeiermaler Ferdinand Georg Waldmüller, nach dem der Park benannt ist. Andere Prominente wie die Komponisten Christoph Willibald Gluck oder Antonio Salieri wurden in ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof verlegt. Der Gräberhain im Waldmüller-Park ist nicht frei zugänglich. Er kann jedoch auf Anfrage bei den Wiener Stadtgärten besichtigt werden. Die alte Friedhofsmauer ist teilweise erhalten. Auf dem Gelände der ehemaligen Friedhofsgärtnerei entstand von 1923 bis 1925 ein Kindertagesheim nach Plänen von Hugo Mayer. Es hatte den Zweck, den Arbeiterkindern in der noch immer von Armut und Elend geprägten Nachkriegszeit eine Zufluchtsstätte zu bieten. Heute ist hier ein kommunaler Kindergarten mit Kinderhort untergebracht.

Der Park zwischen Südbahntrassée, Gudrun- und Landgutstrasse ist heute ein beliebter Treffpunkt für Bewohner aus dem Quartier.