1. Bezirk, Sterngasse 4
Innerhalb der Stadt Wien gibt es zahlreiche kleinere und grössere Gefälle, welche partiell mit Stiegenanlagen erschlossen sind. Eines dieser Gefälle findet sich an der Sterngasse zwischen Marc-Aurel-Strasse und Judengasse. Optisch steht die dortige Treppenanlage anderen in Wien deutlich nach, weist sie doch kaum gestalterische Qulitäten auf. Interessant ist sie jedoch aufgrund ihres Widmungsträgers, auf den hier eine Gedenktafel hinweist.
Der österreichisch-ungarische Schriftsteller und Journalist Theodor Herzl (1860-1904) gilt als Vordenker und Wegbereiter des Staates Israel. Er veröffentlichte 1896 sein Buch „Der Judenstaat“, in dem er sich für die Installation eines Staates für die verfolgten und diskriminierten Juden aussprach. Am ersten grossen Zionistenkongress in Basel im Jahre 1897 sollte diese Vision konkret werden, indem die Grundlagen geschaffen werden konnten für die Gründung von Israel, auch wenn dies noch bis 1948 dauern sollte.
Der Kulturverein Wien Innere Stadt widmete Theodor Herzl im Jahre 1996 an der nach ihm benannten Stiege eine Gedenktafel. Am unteren Ende der Anlage ist eine Stele aus der Römerzeit platziert, die aus Riesenquadern besteht. Sie kam 1962 beim Abbruch des Hauses Sterngasse 5 zum Vorschein und soll von einer römischen Badeanlage stammen.
