St. Anton von Padua

10. Bezirk, Antonsplatz

planet-vienna, die favoritener pfarrkirche st. andon von padua in wien

Der rapide Bevölkerungsanstieg in den äusseren Bezirken Wiens gegen Ende des 19. Jahrhunderts liess auch Favoriten erheblich anwachsen. Um den Bedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden, musste die bestehende Pfarre geteilt und eine neue Kirche errichtet werden. Am 10. November 1896 wurde unter Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Diese sollte auf Wunsch Erzbischofs Anton Gruscha dessen Namenspatron – dem heiligen Antonius von Padua – geweiht werden.

Der Bau der Antonskirche dauerte exakt sechs Jahre – eine bemerkenswert kurze Zeit, insbesondere angesichts ihrer beeindruckenden Dimensionen. Möglich war dies durch grosszügige Spenden aus der Bevölkerung. Das riesige Bauwerk im romanisch-byzantinischen Stil wurde nach den Plänen des Architekten Franz Ritter von Neumann und unter Leitung des kaiserlichen Hofbaumeisters Josef Schmalzhofer errichtet. Für die Innenausstattung zeichnete der Historienmaler Professor August Wörndle von Andelsried verantwortlich. Sein Konzept umfasste einen gross angelegten Gemäldezyklus, der von talentierten Nachwuchskünstlern umgesetzt wurde. Besonders beeindruckend war die Orgel von Johann M. Kauffmann mit 1850 Pfeifen und 30 Registern.

Schwere Kriegszerstörungen

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Der Zweite Weltkrieg hinterliess auch in Favoriten schwere Zerstörung. Am 6. November und 11. Dezember 1944 wurde die Antoniuskirche durch Bomben erheblich beschädigt. Dabei wurden die Kuppel, die Orgelempore, Teile des Kirchenschiffs, der Türme und die kunstvollen Wandmalereien zerstört. Unmittelbar nach Kriegsende begann der Wiederaufbau, der sich bis 1961 dahinzog. Da die Restaurierung der Gemälde finanziell nicht tragbar war, entschied man sich für eine schlichte weisse Ausmalung des Innenraums. 1962 wurde eine neue Orgel der Salzburger Firma Dreher & Reinisch mit 52 Registern installiert. Eine umfassende Renovierung des Kircheninneren folgte 1992.

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Der eindrucksvolle Innenraum der Antonskirche wird dominiert vom Hauptaltar und zwei Seitenaltären. Der Marienaltar birgt eine Pietà, die vom ehemaligen Schmelzer Friedhof stammt und auf die Zeit zwischen 1680 und 1730 datiert wird. Im Antoniusaltar wird ein sechs Zentimeter langes Reliquienstück des Heiligen aufbewahrt, welcher der Priester Eduard Gaston Graf Pöttickh von Pettenegg aus Italien nach Wien gebracht hatte. Auch das äussere Erscheinungsbild der Antonskirche ist beeindruckend: Die 48,5 Meter hohe Kuppel, die beiden 51 Meter hohen Haupttürme und die 25 Meter breite Frontfassade verleihen dem Bauwerk eine erhabene Monumentalität. Am Äusseren der Kirche finden sich 31 Mosaike, die verschiedene Heilige darstellen.


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