1. Bezirk, Freyung

Im 12. Jahrhundert berief Herzog Heinrich II. von Bayern irische Benediktinermönche nach Wien. Irland war damals unter dem lateinischen Namen „Scotia Minore“ bekannt, davon leitete sich später die Bezeichnung „Schottenkirche“ ab. Den Mönchen wurde in der heutigen Freyung ausreichend Platz zur Verfügung gestellt, um ein Kloster mit Kirche zu errichten. Die erste romanische Basilika, eine dreischiffige Kirche, wurde dem Heiligen Georg geweiht.
Um 1443 erlitt die Kirche bei einem Erdbeben schwere Schäden. Die Restaurierungsarbeiten dauerten bis 1449 und konnten wegen finanzieller Engpässe nur unzureichend durchgeführt werden. Laut Kirchenchronik fielen am 21. Mai 1634 vor den Augen Kaiser Ferdinands II. Steine vom Dach. Ein Jahr später schlug ein Blitz in den Turm ein, der daraufhin in Flammen aufging. Der Turm wurde zwar wiederhergestellt, doch nur zwei Jahre später stürzte er ohne jegliche äussere Einwirkung in sich zusammen. Nicht mal ein laues Lüftchen soll an jenem Tag zu spüren gewesen sein. Die Wiener hatten schliesslich genug von den ständigen Reparaturen an der Schottenkirche und entschieden sich für eine vollständige Neugestaltung.

Die Architekten Carlo Carlone und Marco Spazzio verliehen der Kirche ein barockes Gewand. Der Umbau des Langhauses und der Westfassade wurde von Andrea Allio durchgeführt. Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Türme der Portalfassade komplett erneuert, der Turm an der Chorseite erhielt sein Helmdach erst 1893. Die Schottenkirche an der Freyung ist ein hochbarocker Saalbau mit einem Tonnengewölbe und mehreren Kapellen. In den Jahren 1883 bis 1889 nahm Heinrich Ferstel umfassende Veränderungen an der Innenausstattung vor. Er erneuerte den Hochaltar und liess ihn mit einem Glasmosaik aus Innsbruck versehen. Die Deckengemälde stammen aus der Hand von Julius Schmid.





Schubladkastenhaus neben der Schottenkirche fehlt noch.
