Richard Franz Joseph Heuberger wurde am 18. Juni 1850 in Graz als Sohn eines Bandagenfabrikanten geboren. Zunächst schlug der junge Richard – ähnlich wie Josef Strauss – eine Laufbahn als Ingenieur ein. Doch 1876 fasste er den Entscheid, diesen Weg zu verlassen und sich ganz der Musik zu widmen.
Nach seinem Studium am Grazer Konservatorium zog Heuberger nach Wien, wo er angesehene Ämter besetzte: Er leitete den Akademischen Gesangsverein, die Wiener Singakademie und den Wiener Männergesang-Verein. Ab 1902 war er zudem als Dozent am Konservatorium der Stadt Wien tätig. Bereits 1881 begann Heuberger auch als Musikkritiker zu arbeiten, zunächst für das „Neue Wiener Tagblatt“ und später für die „Münchner Allgemeine Zeitung“. Als Nachfolger von Eduard Hanslick übernahm er zudem die Musikkritik bei der renommierten „Neuen Freien Presse“. Ab 1904 brachte Heuberger als ständiger freier Journalist die Zeitschrift „Neue Musikalische Presse“ heraus. Sein literarisches Schaffen war vielfältig und umfasste Sketche, Kurzgeschichten, Musikfeuilletons, Kritiken sowie eine Biografie von Franz Schubert.
Als Komponist schuf Heuberger Opern, Ballette, Chorwerke, Lieder und Orchestermusik. Darüber hinaus arrangierte er Werke von Brahms, Schubert und seinem Lehrer Robert Fuchs. Erst in seinen Vierzigern wandte sich Heuberger der Operette zu, von denen sechs Werke zur Aufführung kamen. Sein bekanntestes Werk ist zweifellos „Der Opernball“ aus dem Jahr 1898, eine Operette, die bis heute zu den bekanntetsten zählt. Ursprünglich sollte Heuberger auch das Libretto der „Lustigen Witwe“ vertonen. Doch nachdem er über drei Jahre lang keine zündende Idee für den ersten Akt gefunden hatte, wurde der Auftrag schliesslich an Franz Lehár übergeben. Richard Heuberger verstarb am 28. Oktober 1914 in Wien.
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