Pfarrkirche Laxenburg

Laxenburg, Schlossplatz

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Der Bau der ehemaligen kaiserlichen Hofpfarrkirche in Laxenburg wurde auf Initiative und unter Förderung von Kaiser Leopold I. begonnen. Die alte Kirche war für die wachsende Gemeinde zu klein geworden, und so legte der Kaiser persönlich am 11. Juni 1693 den Grundstein für den Neubau, der auf Teilen der alten Mauern errichtet wurde. Der Entwurf stammt höchstwahrscheinlich von Matthias Steinl, während die Bauleitung Christian Alexander Oedtl oblag. Nach einer Bauzeit von etwa sechs Jahren wurde die neue Hofpfarrkirche am 31. Mai 1699 von Bischof Ernst Graf von Trautson geweiht. Zu diesem Zeitpunkt besass das Gotteshaus noch keinen Glockenturm. Dieser wurde erst am 4. Oktober 1712 mit der Krönung durch ein goldenes Kreuz vollendet. Die vermutlich sehr hohen Baukosten wurden grösstenteils durch grosszügige Spenden der Wiener Aristokratie gedeckt. Unter den Spendern befanden sich neben dem Kaiserpaar auch bedeutende Adelsfamilien wie die Auersperg, Schwarzenberg, Sinzendorf, Schönborn, Schlick, Kolowrat, Paar und Kinsky.

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Die Kirche gilt als herausragendes Beispiel barocker Prachtentfaltung. Sie verfügt über einen Zentralraum mit einem markanten Glockenturm über dem Eingangsportal, der sich harmonisch in das Gesamtensemble einfügt. Die Kirche steht gegenüber dem „Blauen Hof“ des kaiserlichen Schlosses Laxenburg. Links und rechts des Turmansatzes stehen auf Volutenausläufern zwei überlebensgrosse weisse Statuen von Helena und Heraklion, beide ein Kreuz tragend. Diese Skulpturen stehen im Zusammenhang mit dem Patrozinium der Kirche, der Kreuzerhöhung, und werden einem Wiener Bildhauer namens Bliem zugeschrieben. Auf der ausladenden Terrasse vor der Kirche, die zwischen 1897 und 1899 angelegt wurde, stehen vier grosse Steinfiguren, welche die Evangelisten darstellen.

Das Innere der Laxenburger Pfarrkirche wird von einer leicht ovalen Flachkuppel überspannt. Ein umlaufendes Gebälk, das scheinbar nahtlos den gesamten Innenraum umgibt, wird optisch von Pilastern mit reichen Kapitellen getragen. Der Freskenzyklus, einschliesslich des großen Kuppelfreskos, wurde von dem Franziskanermönch Adam Obermüller geschaffen. Das filigrane Stuckwerk stammt vom Hofstukkateur Hieronymus Alfieri.

Wertvolles Relikt aus einer ehemaligen Wiener Kirche

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Der monumentale Hochaltar aus Marmor zeigt die Kreuzerhöhung, flankiert von zwei barocken Gemälden an den Seitenwänden des Chorraums. Diese beiden Werke, welche die Flucht nach Ägypten und den Tod des heiligen Joseph darstellen, gehören dem Bund und wurden der Pfarre um 1929 zur Verfügung gestellt. Der rechte Seitenaltar trägt ein Bildnis der Maria mit dem Kinde, an dem gleich fünf verschiedene Künstler beteiligt waren. Das Gemälde des linken Seitenaltars zeigt die Geburt Christi.

Ein besonderes Prunkstück der Ausstattung ist die acht Meter hohe Kanzel, ein Meisterwerk des Bildhauers Johann Baptist Straub aus dem Jahr 1730. Sie befand sich ursprünglich in der Schwarzspanierkirche in Wien und wurde 1785 von Pfarrer Joseph Dreyer nach Laxenburg gebracht.


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Die Kanzel aus der Schwarzspanierkirche
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