14. Bezirk, Linzer Strasse 259

Im Penzinger Bezirksteil Baumgarten wurde im 15. Jahrhundert an der Stelle der heutigen Linzer Strasse 257 eine gotische Kirche erbaut, welche der hl. Anna geweiht war. Während der Türkenbelagerung im Jahre 1683 wurde sie zerstört und nur behelfsmässig wieder aufgebaut. In den Jahren 1753 bis 1755 wurde sie komplett erneuert und vergrössert, genügte der Gemeinde jedoch nur rund 150 Jahre, denn aufgrund der schnell wachsenden Einwohnerzahl Baumgartens wurde sie zu klein. Um 1910 wurde sie abgerissen, da ein Neubau ihre Funktion übernommen hatte.

Die neue Pfarrkirche St. Anna zu Baumgarten wurde in den Jahren 1906 bis 1908 nach Plänen des Architekten Otto Kuntschik erbaut. Die äussere Erscheinung der neuromanischen Kirche ist auffallend und einzigartig. Die achteckigen Türme sind in der unteren Hälfte „zusammengewachsen“ und stehen im oberen Teil so nahe bei einander, dass sie sich in der Mitte berühren. Rote Backsteine und Beton bestimmen das Äussere der Kirche.

Im geräumigen und eher nüchternen Innenraum sind die wichtigsten Elemente das Wandgemälde hinter dem Hochaltar von Hans Zatzka, das Kreuz von Ferdinand Stuflesser und im Querschiff das Hochaltarbild der hl. Anna aus der Vorgängerkirche (18. Jahrhundert). An der Ostwand ist ein gotisches Sandsteinrelief mit dem Motiv der „Anna selbdritt“ angebracht. „Selbdritt“ ist eine alte Form für „zu dritt“. Auf dem Bildnis der Anna selbdritt sind demzufolge immer drei Personen zu sehen, nämlich neben Anna ihre Tochter Maria mit dem Jesuskind.