1. Bezirk, Bankgasse 4-6

Um 1689 erwarb der kaiserliche Hofkanzler Theodor Heinrich von Strattmann das gräfliche Freihaus Sinzendorf sowie zwei Bürgerhäuser an der heutigen Bankgasse. 1692, kaufte er zusätzlich das Freihaus Althan und liess an der Stelle dieser Gebäude ein neues Stadtpalais errichten. Der Architekt dieses Bauwerks dürfte Johann Bernhard Fischer von Erlach gewesen sein, während für die Planung des Inneren vermutlich Domenico Martinelli verantwortlich zeichnete. Nach dem Tod Graf Strattmanns ging das Palais an seine Söhne über, die jedoch keine weiteren erbberechtigten Nachkommen hatten.

Daraufhin fiel das Palais an Strattmanns Tochter Eleonore Magdalena Gräfin Batthyány, die es um 1728 an Leopold Graf Windischgrätz verkaufte. Im Jahr 1747 erwarb der Leiter der Ungarischen Hofkanzlei, Leopold Graf Nádasdy, das Anwesen und richtete darin einen repräsentativen Wohnsitz sowie Räumlichkeiten für die Hofkanzlei ein. Zwischen 1766 und 1767 wurde das Palais nach Plänen von Nikolaus Pacassi umgebaut, wobei auch die Fassade einer Neugestaltung unterzogen wurde.

1774 ging das Gebäude in den Besitz des Ungarischen Ärars über. 1783 wurde das angrenzende Haus Trautson hinzugekauft und dessen Fassade derjenigen des Palais Strattmann angepasst. Bis heute befindet sich das Palais Strattmann im Besitz des ungarischen Staates und beherbergt dessen Botschaft in Österreich. Die Rückfassade ist noch im Originalzustand aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Auch die wertvolle Innenausstattung, die im 18. Jahrhundert im Stil des Rokoko und Klassizismus entstanden ist, ist grösstenteils erhalten geblieben. Besonders hervorzuheben ist das Deckenfresko von Anton Maulbertsch im ehemaligen Ratssaal, das Maria Theresia mit dem St. Stephansorden zeigt.