3. Bezirk, Rennweg 2

1692 erwarb Heinrich Franz Reichsfürst von Mansfeld und Fürst von Fondi, kaiserlicher Generalfeldmarschall und Oberstkämmerer, am heutigen Rennweg ein Grundstück für eine private Sommerresidenz mit weitläufiger Gartenanlage. Mit Planung und Bau beauftragte er Johann Lucas von Hildebrandt. Der Baustart verzögerte sich jedoch um Jahre: 1697 begannen die Arbeiten am Part, der Rohbau des Palais war erst 1704 fertiggestellt. Hildebrandt verantwortete die Bauarbeiten bis zum Tod Mansfelds im Jahre 1715. Mansfelds erbberechtigte Töchter verkauften das unvollendete Palais daraufhin an Fürst Adam Franz Karl von Schwarzenberg.

Der neue Besitzer verpflichtete nun den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach mit der Weiterführung des Bauprojekts. Dieser überraschte die Öffentlichkeit mit einer kleinen Sensation, indem er im Park die erste Dampfmaschine Österreichs installieren liess, mittels welcher die Fontänen der Brunnenanlagen im terrassierten Garten betrieben werden konnten. Eine Gedenktafel am Seitentrakt zur Prinz-Eugen-Strasse erinnert noch heute an diese Pionierleistung. Nach dem Tod Fischer von Erlachs leitete dessen Sohn Joseph Emanuel die abschliessenden Bauarbeiten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais durch mehrere Bombenabwürfe schwer beschädigt. Kurz nach Kriegsende begannen die Wiederherstellungsarbeiten. Bis heute ist das Palais im Besitz der Schwarzenbergs beziehungsweise deren Familienstiftung. Nach diversen Nutzungen – als Luxushotel oder Eventlokalität – ist derzeit erneut ein Luxushotel vorgesehen. 2026 soll es eröffnet werden.

Das Palais Schwarzenberg zählt zu den kulturhistorisch bedeutendsten barocken Gartenpalästen Wiens. Die langgestreckte, ansteigende Gartenanlage hinter dem Gebäude ist mit Sandsteinstatuen von Lorenzo Mattielli, Steinvasen nach Plänen Fischer von Erlachs und Kaskaden von Andrea Steinböckh figural gestaltet. Das prachtvolle Innere des Palais ist weitgehend erhalten geblieben respektive nach dem Krieg originalgetreu rekonstruiert worden. Mehrere Fresken und Deckenmalereien stammen von Daniel Gran.




