8. Bezirk, ehem. Laudongasse 20-24

Das Grundstück an der heutigen Laudongasse in der Josefstadt gehörte ursprünglich Norbert Leopold Graf von Kolowrat-Liebsteinsky (1655-1716), angesehener Diplomat, Reichshofrat sowie Statthalter zu Prag. Auf der Parzelle existierte zu der Zeit bereits ein Gebäude. 1690 verkaufte Kolowrat-Liebsteinsky die gesamte Liegenscahaft an Leopold Joseph Anton Graf von Schlick (1663-1723), kaiserlicher Generalkriegskommissar, Botschafter und Feldmarschall, der während des Spanischen Erbfolgekrieges ab 1701 eine wichtige Rolle als Hofkanzler der böhmischen Landen spielen sollte.
Der Graf beauftrage Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau eines Gartenpalais auf seinem neuen Grundbesitz. Es entstand ein repräsentatives Gebäude mit einem querovalen Arkadenbau und einer grossen Freitreppe. Um diesen zentralen Baukörper herum gliederten sich vier gleiche Eckrisalite. Ab 1697 wird der kaiserliche Kammerzahl- und Hofpfennigmeister Georg Gottlieb Eckhardt (auch: Eckhardt, Eckhard) zum Hammer Edler von der Thään als Besitzer des Anwesens genannt. 1782 wurde das barocke Gartenpalais demoliert und das Areal in 14 Bauparzellen aufgeteilt.
