Palais Schey von Koromla

1. Bezirk, Goethegasse 3 / Opernring 10

planet-vienna, das palais schey von koromla in wien

Das Palais Schey steht am Rand des Burggartens und wurde zwischen 1863 und 1864 von den Architekten Johann Romano und August Schwendenwein im Auftrag des Bankiers Friedrich Freiherr Schey von Koromla errichtet. Das dafür benötigte Grundstück hatte Schey um 1860 von einem seiner bekanntesten Kunden, Erzherzog Albrecht, erworben. Das Palais Schey zählte zu den ersten vollendeten Wohnbauten an der neu entstehenden Ringstrasse und prägte stilistisch die weitere Bebauung entlang des Prachtboulevards.

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Der ungarischstämmige Banker Friedrich Schey gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Wiener Finanzwesens und zählte viele prominente Kunden zu seinem Kreis. Er war ein engagierter Kunstförderer und unterstützte namhafte Institutionen wie den Musikverein, das Künstlerhaus und das Museum für angewandte Kunst. Zudem war er Mitbegründer der Wiener Handelsakademie und des Ronacher-Theaters. In seinem Palais empfing er regelmässig prominente Schauspieler und Künstler, die sich in seinem Salon trafen und austauschten. Nach Scheys Tod verkauften seine Erben das Palais an Dr. Jakob Rappaport.

planet-vienna, Friedrich Schey von Koromla
Friedrich Schey von Koromla

Das repräsentative Portal des Palais ist nicht zur Ringstrasse hin ausgerichtet, sondern seitlich zur Goethegasse. Die prachtvolle Haupttreppe mit Neorokoko-Stuckarbeiten von Franz Schönthaler zeugt von der einst luxuriösen Ausstattung des Palais. Auch der Grossteil der originalen Innenausstattung wurde mitunter bis ins Detail von Franz Schönthaler entworfen. Bedauerlicherweise ist davon kaum etwas erhalten geblieben; einzig die wertvolle, mit Intarsien versetzte Kassettendecke im ehemaligen Arbeitszimmer Scheys ist bis heute intakt. Das übrige Mobiliar, die Gemälde- und Waffensammlung sowie die Bibliothek und weiteren kostbaren Einrichtungsgegenstände des Palais Schey wurden im Laufe der Zeit verkauft oder versteigert.


Die Schey-von-Koromla-Gruft auf dem Zentralfriedhof