Palais Questenberg-Kaunitz

1. Bezirk, Johannesgasse 5

planet-vienna, das Palais Questenberg-Kaunitz in wien

An der Stelle des heutigen Palais standen bis ins frühe 17. Jahrhundert zwei Bürgerhäuser. Das grössere der beiden erwarb Gerhard Freiherr von Questenberg 1628 vom Eigentümer Michael Zeller. Noch im selben Jahrhundert kam auch das zweite Haus in den Besitz der Familie Questenberg. Die Gebäude dienten der Familie jedoch nicht als Wohnsitz, sondern wurden vermietet.

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1699 liess Johann Adam Graf von Questenberg die beiden Häuser abreissen und an ihrer Stelle ein grosses Palais errichten. Der Name des verantwortlichen Architekten ist nicht überliefert, doch wird vermutet, dass Johann Lucas von Hildebrandt zumindest beteiligt gewesen sein könnte, wenngleich Historiker diese Annahme anzweifeln. Sicher ist hingegen, dass Christian Alexander Oedtl massgeblich an den Planungen mitgewirkt hat. Zwischen 1718 und 1724 wurde das Palais erweitert und fortan überwiegend an adelige Herrschaften vermietet.

Nach dem Tod Questenbergs im Jahr 1752 fiel das Anwesen an Dominik Fürst Kaunitz. 1810 ging es in Staatsbesitz über. 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das Gebäude sstark beschädigt, zwei Etagen Etagen des westlichen Seitentraktes waren zerstört und damit auch der prächtige Spiegelsaal.

Heute beherbergt das Palais Questenberg Teile des Finanzministeriums. Zahlreiche Elemente der ursprünglichen Ausstattung sind erhalten geblieben, darunter das imposante Treppenhaus mit durchbrochenen Steinbalustraden und Stuckarbeiten von Santino Bussi. Im ehemaligen Bibliotheksaal haben sich illusorische Architekturen von Gaetano Fantis und ein Deckenfresko von Marcantonio Chiarini erhalten.

planet-vienna, das Palais Questenberg-Kaunitz in wien um 1725
Palais Questenberg um 1725