9. Bezirk, Berggasse 16

Im Jahr 1858 errichteten Johann Romano und August Schwendenwein im Auftrag von Eugénie Gräfin von Festetics-Erdödy an der heutigen Berggasse ein Palais im Stil der Neo-Renaissance. 1861 wurde das Gebäude durch Baumeister Paul Wasserburger umgestaltet. Einige Jahre später verkaufte die Gräfin das Gebäude. Ab 1875 war hier das Österreichische Handelsmuseum untergebracht. Um 1937 ging das Palais in den Besitz der Handelskammer über. Zwischen 1958 und 1961 wurde das Palais umfassend renoviert und für neue Zwecke adaptiert. Dabei erfuhr das ursprüngliche Erscheinungsbild erhebliche Veränderungen: Das Gebäude wurde um eine Etage aufgestockt und das Erdgeschoss baulich umgestaltet.
Bis 2019 diente das Palais der Wiener Wirtschaftskammer als Veranstaltungsort, ehe es von einer Holding und kurz darauf von einer Privatperson erworben wurde. 2023 ging es in der Besitz einer Gesellschaft über.

Besonders markant sind die beiden Rundbogenportale. Die pilastergegliederten Einfahrten werden jeweils von einem Tonnengewölbe überspannt. Hervorzuheben ist auch das reich stuckierte, von Säulen getragene Treppenhaus. Ein grösserer Teil der Innenräume wurde im Rahmen des Umbaus zu modernen Büros umfunktioniert. Dennoch haben sich in der Beletage repräsentative Räume erhalten. Sie zeichnen sich durch eine Neorokoko-Ausstattung, wertvolle Vertäfelungen und Gemälde von Carl Moll und Johann Ender aus. Im sogenannten „Kaisersaal“ steht ein bemerkenswerter neobarocker Kamin aus edlem weissen Carrara-Marmor.

