Paganini

Operette in drei Akten von Franz Lehàr


Erster Akt

Napoleons schöne Schwester, die Fürstin Anna Elisa, ergibt sich willig dem Zauber des ‚Teufelsgeigers‘ Paganini, dem sie bei einem Jagdausflug nach Lucca begegnet. Sie tut das umso bedenkenloser, als es ihr Gemahl, Der fürst Felice, Liebhaber der Bella Giretti, nicht besser verdient hat. Doch der rasch entflammte Paganini hat allerhand Widerwärtigkeiten zu bestehen: Einmal steht er im Verdacht, einen Gegner im Zweikampf getötet zu haben; zum anderen überrascht ihn der Fürst von Lucca, in dem Augenblick, da er die Neigung der Maria Anna Elisa, die incognito nach Capannari kam, recht ungeniert und temperamentvoll erwidert.

Zweiter Akt

Die Fürstin weiss es durchzusetzen, dass Paganini als Gast an den Hof von Lucca kommt. Aber der leichtsinnige Künstler verlor im Speil seine kostbare verüfändete Geige. Pimpinelli will von Paganini wissen, wie man die Frauen erobert; dann wird er dem bedrängten Maestro gerne helfen. Und dieser singt sein allbekanntes Lied „Gern hab‘ ich die Frau’n geküsst“. Im übrigen herrscht auf Schloss Lucca Eifersucht aller Grade; jeder scheint von dieser Epidemie befallen. die Liebe der fürstin aber trägt alle Anzeichen der Echtheit.

Entwirrt wird die Lage durch das Eingreifen Napoleons, den die luccanesischen Klatschgeschichten bereits in Paris erreicht haben. Paganini, der seine Neigung inzwischen der Opernsängerin Bella gewidmet hat, wird in einem dramatischen Finale zwischen die beiden streitenden Frauen gestellt. Die Fürstin will ihn verhaften lassen; doch der Zauber des Hexenmeistersvereitelt diese folgenschwere Absicht.

Dritter Akt

Das Motto des Schlussaktes heisst: Nur der Kunst leben. ‚Liebe‘ wird nun klein geschrieben, und Leidenschaft verklärt sich der Entsagung. Zwei melancholisch trauernde Frauen in abenteuerlicher Verkleidung bleiben in der Schmugglerschenke an der Grenze des Fürstentums zurück.