22. Bezirk, Hubertusdamm 17-19
Das Toleranzedikt von Kaiser Joseph II. umfasste nicht ausdrücklich die Duldung des muslimischen Glaubens in Wien, doch wurde er in die Kategorie der akatholischen Glaubensrichtungen mit eingeschlossen und hatte Anspruch auf eine eigene Gebetsstätte, sobald mindestens hundert Familien diesen Glaubens in Wien wohnten. Die Pläne für den Bau bestanden bereits, aber warum es nicht zu deren Verwirklichung gekommen ist, weiss man heute nicht. Jedenfalls lebten bereits im frühen 18. Jahrhundert islamisch Gläubige in Wien, hauptsächlich Kaufleute aus der Türkei, welche vom Kaiser Privilegien zur Förderung des Handels erhielten.
Im Jahre 1979 wurde die grosse Moschee am Hubertusdamm im 21. Bezirk unter Anwesenheit von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Bundeskanzler Bruno Kreisky, Bürgermeister Leopold Gratz und des Saudi-Arabischen Unterrichtsminister Afiz Al-Kuweiter eröffnet. Zu dem Zeitpunkt lebten in Wien rund 17’000 Muslime. Der Moscheekomplex mit dem 32 Meter hohen Minarett und dem grossen grünen Kuppeldach umfasst zudem eine Koranschule, eine Bibliothek und einen Festsaal.