1. Bezirk, Rotenturmstrasse 20
m Jahre 1910 wurde im Keller des Orendihofes, ein von Arthur Baron erbautes Jugendstilgebäude an der unteren Rotenturmstrasse, von den Architekten Franz Krauss und Josef Tölk ein Theater eingerichtet. Es wurde als „Residenztheater“ eröffnet und bis 1916 als solches geführt, bis in besagtem Jahre der Regisseur Herbert Ihering die Bühne übernahm und sie in „Kammerspiele“ umtaufte. Um 1919 gehörte die Bühne zum Volkstheater, und um 1925 übernahm es die Gesellschaft der Reinhardt-Bühnen. Anschliessend wurden die Kammerspiele dem Theater in der Josefstadt angegliedert. Um 1939 wurden die Kammerspiele umgebaut und um 1973 umgestaltet. Das Theater bietet 528 Zuschauern Platz.
In den Wiener Kammerspielen werden neben humorvollen Satiredarbietungen hauptsächlich Boulevardstücke für den gehobenen Anspruch aufgeführt, welche an der klassischen Unterhaltungsliteratur festhalten. Durch das Auftreten namhafter Schauspielgrössen wie Hans Moser, Helmut Qualtinger, Georg Kreisler, Senta Berger, Johannes Heesters und anderen haben sich die Kammerspiele zu einem unverzichtbaren und beliebten kulturellen Zentrum in Wien entwickelt.