19. Bezirk, Döblinger Hauptstrasse 83
Zwischen 1726 und 1739 liess sich der Wiener Bürger Wolff Josef Hoffmändl von Mangeram in Döbling eine Privatkapelle errichten. Als immer mehr Leute nach Döbling kamen, wurde um 1783 eine grössere Pfarrkirche vonnöten, wobei die Wahl zwischen der Kirche St. Paul und der Johann Nepomuk-Kapelle stand. Man entschied sich für St. Paul. Im Jahre 1785 wurde die Kapelle geschlossen, und ihre barocke Ausstattung kam unter den Auktionshammer. Ein Tischler kaufte das leere Gotteshaus und nutze es als Materiallager. Bald aber wurde die Kirche St. Paul allmählich baufällig, worauf man die Nepomuk-Kapelle neu einrichtete und weihte. Nachdem die alte Paulskirche abgebrochen worden war und in den Jahren 1826 bis 1829 eine neue gebaut wurde, diente die Kapelle als Döblinger Ersatzpfarrkirche. Danach wurde sie wieder entweiht und wurde als Theatersaal verwendet.
Im Jahre 1857 kamen die Schwestern des Ordens vom Armen Kinde Jesu nach Wien und erwarben die Nepomuk-Kapelle und ein benachbartes Gebäude. Dieses liessen sie demolieren und errichteten an seiner Stelle und entlang der Hofzeile neue Gebäude, in denen auch eine Schule untergebracht war. Die Kapelle wurde wieder eingeweiht und diente als Klosterkirche. Bald aber wuchs die Anzahl der Schülerinnen, worauf eine neue Klosterkirche errichtet und die Nepomuk-Kapelle wieder entweiht wurde. Man installierte im Innenraum eine Zwischendecke, so dass zwei Stockwerke entstanden. Im oberen Stockwerk wurde ein Versammlungsraum eingerichtet und im unteren Stockwerk ein Speisesaal. Diese Aufteilung besteht auch heute noch. Aussen ist die Kapelle mit ihrer barocken Fassade leider am Verkommen. Der Turmhelm ist rostig, die Fassade am Bröckeln und schmutzig. Der Vorhof ist nicht mehr zugänglich und das Portal schon lange verriegelt. Seitlich davon stehen je in einer grossen Nische die Figuren des hl. Florian und der hl. Leopold.