17. Bezirk, Dr. Josef-Resch-Platz
In der Zwischenkriegszeit verbreitete sich in der katholischen Kirche Europas die Herz Jesu-Verehrung und auch der Gedanke der Sühne, namentlich die Wiedergutmachung durch gute Taten und inniges Gebet in Bezug auf die schrecklichen Ereignisse im Ersten Weltkrieg. Darauf gesützt fasste der Vorsteher des Canisiuswerkes, Regierungsrat Josef Moser, den Entschluss eine Kirche zu erbauen, welche im Zeichen eben dieser beiden Leitgedanken stehen sollte. Ein Baugrund am ehemaligen Frauenfelder Platz in Dornbach wurde erworben und darauf mit der Errichtung der neuen Kirche begonnen. Architekt war der technische Rat Bruno Buchwieser. Nach recht kurzer Bauzeit wurde die Herz-Jesu-Sühnekirche am 23. Oktober 1932 vom Kapitelvikar und Weihbischof Dr. Franz Kamprath feierlich eingeweiht. Ab 1937 war sie Pfarrkirche.
Es entstand eine stattliche Kirche ganz im Stil einer römischen Basilika. Die Hauptfront mit Giebeldach weist ein charakteristisches Radfenster und ein grosses Portal mit den üblichen romanischen Formen auf. Das Relief im Torbogen ist allerdings modern. Der Glockenturm imitiert den klassischen Campanile einer italienischen Kleinstadt. Auch das Kircheninnere hat alles, was eine romanische Basilika ausmacht: Ein hohes Mittelschiff mit Flachdecke und zwei Seitenschiffe, welche niedriger sind und durch eine Reihe von Pfeilern vom Hauptschiff getrennt werden. Obwohl das Kircheninnere im Laufe der Jahrzehnte mehrmals umgestaltet wurde, hat es seine ursprüngliche Bauform behalten. Das grosse Mosaik in der Apsis stammt von Prof. Ernst Bauernfeind. Neben dem Eingangsbereich befindet sich eine kleine Kapelle mit moderner Einrichtung und leuchtend bemalten Fenstern. Die Kapelle steht im Zeichen der Familienweihe.