Bis 1821 trug der Platz, der heute von der Neuen Burg, der Hofburg, der Ringstrasse und dem Volksgarten begrenzt wird, den Namen „Paradeplatz“, was auf seine ursprüngliche Funktion verweist. Erst 1816 wurde das Gelände planiert und später in „Äusserer Burgplatz“ umbenannt, ein Name, den es bis 1918 beibehielt. In jenem Jahr wurden die beiden monumentalen Reiterstatuen von Erzherzog Karl, der Napoleon in der Schlacht bei Aspern besiegt hat, und Prinz Eugen, dem Bezwinger der Türken, errichtet. Seitdem trägt der Platz den Namen „Heldenplatz“.
Das Denkmal des Erzherzogs war seinerzeit weltweit einzigartig: Das Pferd steht aufrecht auf nur zwei Hinterbeinen, ohne zusätzliche Stütze, während Pferd und Reiter zusammen rund 20 Tonnen wiegen. Beide Reiterstandbilder wurden von Anton Dominik Fernkorn geschaffen.
Der Heldenplatz hat eine bewegte Geschichte hinter sich und war Schauplatz zahlreicher bedeutender politischer Ereignisse. Hier fanden Demonstrationen, staatliche Grossanlässe und auch der Beginn der Revolution von 1848 statt. Besonders düster bleibt die Erinnerung an die Rede Adolf Hitlers im Jahr 1938, als er vom Balkon der Neuen Burg aus vor rund 250’000 Menschen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verkündete und somit das spätere Schicksal Wiens im Zweiten Weltkrieg besiegelte.
Heute ist der Heldenplatz, der aus Grünflächen und Asphalt besteht, einer der grössten und eindrucksvollsten Plätze weit und breit. Umgeben von Wiens wichtigsten Repräsentativbauten, ist er ein beliebter Treffpunkt für Fiaker, Touristen, Spaziergänger und Ruhesuchende. Vom Burgtor – auch Heldentor genannt –, das den Platz von der Ringstrasse her erschliesst, erstreckt sich der Blick nach rechts zur majestätischen Neuen Burg. Geradeaus führt der Weg zur alten Hofburg mit ihren Innenhöfen und dem Michaelertor.
Hinter dem Ballhausplatz erhebt sich die Minoritenkirche mit ihrem aussergewöhnlich hohen Dach, während links, hinter dem Grün des Volksgartens, das Burgtheater zu sehen ist. In der Ferne erheben sich die Doppeltürme der Votivkirche und die markante Turmgruppe des Rathauses. Weiter links erkennt man das Dach des Parlaments und die historischen Museen, die den Platz umgeben.