Operette in drei Akten von Carl Millöcker

Erster bis dritter Akt
In Syrakus auf Sizilien, zweite Hälfte des 19. Jahrhundert Die Schmuggler, welche vom Wirt Benozzo unterstützt werden, haben das Gerücht verbreitet, der berühmt-berüchtigte Ganove Gasparone würde um Syrakus sein Unwesen treiben. Mit dieser Aktion wollten sie die Polizei ablenken, damit sie ihre eigenen krummen Dinge besser drehen können. Eine Gelegenheit, die Existenz Gasparones glaubhaft zu machen, ergibt sich heute, denn der auf Sizilien zu Studienzwecken weilende Conte Erminio möchte, dass die Schmugglerbande einen Raubüberfall auf die schöne Gräfin Carlotta inszenieren.
Ziel dieses Plans ist jedoch nur die Trennung von Carlottas Begleitung, denn Erminio ist in sie verliebt und möchte sich gerne unter vier Augen mit ihr unterhalten. Es gelingt ihm, als er bei der gespielten Aktion als ihr „Retter“ auftritt und sie aus der scheinbar misslichen Lange befreit. Jetzt erscheint der Bürgermeister Nasoni, welcher mit ein paar Polizisten durch die Pinienwälder streift und Jagd nach Gasparone macht.
Der Bürgermeister ist sehr misstrauisch gegenüber Erminio, denn er vermutet hinter ihm den gesuchten Räuber. Er ist zudem verärgert darüber, dass Carlotta Augen hat für ihren „Erretter“ und nicht für seinen Sohn Sindulfo, denn er hätte sie nur zu gern als Schwiegertochter, ist sie doch durch den glücklichen Ausgang eines gerichtlichen Prozesses Besitzerin eines Schlosses und einer Million Zechinen geworden. Sie weiss aber noch nichts von diesem Gerichtsurteil, und so nutzt der listige Bürgermeister diese Situation und macht Carlotta glaubhaft, dass nur er den erwünschten Gerichtsentscheid herbeiführen könne.
Carlotta fühlt sich ihm so verpflichtet und verspricht ihm, sich mit Sindulfo zu verloben, obwohl sie für diesen nichts empfindet. Erminio will ihr nun die Machenschaften des Nasoni vor Augen führen, wozu er sie auf ihrem Schloss besucht und es ihr offenbart. Sie ist verwirrt und weiss nicht, wem sie Glauben schenken soll. Dann kommt der Bürgermeister herbei und meldet, dass Gasparone Sindulfo gefangen habe und nun für die Freilassung ein Lösegeld fordere in Höhe von 10’000 Zechinen.
Die Gräfin ist sofort gewillt, das Geld zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Versuch Erminios, ihr die Wahrheit glaubhaft zu machen, scheitert, was ihn zu anderem Mitteln zwingt. Am Abend bricht er bei Carlotta durchs Fenster ein, macht sich an den Geldschrank heran, lässt sich dabei von ihr erwischen, gibt sich als Bandit aus und fordert eine Million Zechinen. Jetzt sieht es also aus, als wäre es wahr, dass Erminio der berüchtigte Räuber Gasparone ist. Carlotta hat keine andere Wahl, als ihm den Schlüssel für den Geldschrank zu geben und ihm somit ihr Vermögen zu überlassen.
In der Zwischenzeit hat Nasoni die 10’000 Zechinen dem listigen Schmuggler Massaccio überreicht, welcher sich als Beauftragter Gasparones ausgegeben hat. Voller Enttäuschung geht er zu Carlotta und erfährt von dem Millionenraub, worauf er seine Polizei Jagd auf den Banditen machen lässt. Schon bald sind einige Verdächtige verhaftet, unter denen sich Gasparone jedoch nicht befindet. Nun erkennt man die Verhafteten: Es sind Benozzo, Massaccio und Sindulfo, welcher zum Erstaunen der Anwesenden wieder frei ist. Keiner weiss, dass die Schmuggler wieder im Dienste Erminios stehen und dass dieser die Verhaftung Sindulfos arrangiert hat, um einen Verzug der Verlobung zu bewirken.
Jetzt erscheint auch Erminio, der für echt gehaltene Gasparone, aber Carlotta verhindert seine Festnahme. Nasoni kann lediglich Massaccio und Benozzo verhaften lassen wegen des offensichtlichen Betruges mit dem Lösegeld. Kurz darauf muss er sie jedoch wieder freilassen, denn Benozzos Frau Sora räumt jetzt ein, dass sie sehr wohl wisse, dass die Geldbusse, welche neulich ihrem Mann wegen Schmuggels auferlegt worden war, nicht in die Amtskasse geflossen, sondern vom Bürgermeister eingeheimst worden war.
Erminio hat das Gespräch heimlich mitgehört und ist sich nun sicher, dass seine Zweifel an der Ehrenhaftigkeit Nasonis berechtigt sind. In der Hoffnung, den Räuber der Million Zechinen schliesslich doch noch ausfindig zu machen, ordnet der Bürgermeister eine Zeugenvernehmung an. Aber noch bevor diese beginnt, steht ihm Erminio gegenüber, den er ja für den Gasparone hält. Er denkt, er könne nun den Ganoven endlich verhaften, aber nun stellt sich Erminio als Conte Saluzzo vor, den Sohn des Ministerpräsidenten.
Erminio aber will dem Bürgermeister keine Probleme bereiten, sondern verlangt von ihm lediglich, dass er seine wahre Identität niemandem verrate und ihm helfe herauszufinden, was Carlottas Gesinnung ist. Bei der Vernehmung steht diese dem scheinbar Verhafteten gegenüber und steht zu ihrer Zuneigung für den „Räuber“. Bei der Befragung beschreibt sie den Dieb nämlich so, dass es Erminio nie im Leben hat sein können. Er gibt sich nun endlich zu erkennen und schliesst die glückliche Carlotta in die Arme. Sein Freund Luigi erscheint und bringt die Million. Erminio liest nun einen angeblichen Brief Gasparones vor, in dem dieser kundtut, dass er sich für immer von seinem Räuberdasein zurückgezogen habe.
Der Carlotta-Walzer aus „Gasparone“: