4. / 10. Bezirk
Der Name der Strasse leitet sich ab von der so genannten kaiserlichen Favorita, dem einstigen Lustschloss Maria Theresias auf der Wieden, nachmalig Theresianum. Die Favoritenstrasse beginnt bei der Paulanerkirche, wo sie von der Wiedner Hauptstrasse abzweigt und sich nach Süden stadtauswärts zieht, sich jenseits des Südtiroler Platzes und des Wiedner Gürtels im nach der Favorita benannten 10. Bezirk fortsetzt bis hoch zum Alten Landgut an der heutigen Südosttangente. Von hier verläuft sie weiter, bis sie schliesslich in Neulaa in die Himberger Strasse übergeht. Somit ist die Favoritenstrasse eine der längsten Ausfallachsen Wiens.
Der Verlauf der unteren Favoritenstrasse ist seit dem Mittelalter fast unverändert, in der Zeit des Barock erfolgte eine dichte Bebauung der zum einstigen Favoriten-Tor führenden Achse. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde der Bereich entlang der Favoritenstrasse zur bevorzugten Wohngegend wohlhabender Wiener Bürger. Die Siedlungen entlang des südlichen Teils der Strasse am Laaer Berg sind im Verlauf des 20. Jahrhunderts entstanden. Mit der Eröffnung U1 bis zum Reumannplatz im Jahre 1978 wurde die Favoritenstrasse zwischen dem Südbahnhof und der U-Bahn-Endstation zu einer reinen Fussgängerzone: Nach dem Verschwinden des privaten Strassenverkehrs vier Jahre zuvor fuhren hier jetzt auch keine Strassenbahnen mehr. Die Strasse entwickelte sich in diesem Abschnitt zu einer der belebtesten Einkaufsmeilen Wiens und zu einem wichtigen Geschäftszentrum.