Operette in zwölf Bildern von Oscar Straus
Erstes bis drittes Bild
In Wien um 1865. Die überaus begnadete junge Tänzerin Fanny Pichler, welche bereits ein Engagement in Paris in Aussicht hat, ist heute unpünktlich zur Probe erschienen. Sie wird wieder ein Stelldichein mit dem Oberleutnant Rudi von Schwarzenegg haben. Endlich erscheint sie viel zu spät, aber mit ihrem frohen Gemüt besänftigt sie auch schon ganz schnell den zornigen Ballettmeister. Fanny ist allerdings an der Berufung nach Paris nicht sehr interessiert, obwohl Brunner, der Theateragent, und sein Sohn Johann Fanny zur Unterzeichnung des Vertrages bewegen wollen. Sie möchte viel lieber Rudi heiraten und hat daher ganz andere Zukunftspläne. Rudis Verwandte hingegen wünschen sich keine Bindung mit der bürgerlichen Fanny. Seine Familie macht ihm Vorwürfe. Rudi weist diese aber entschlossen zurück, pocht auf sein Rechz auf Liebe und weicht dem Gerede der erbosten Alten aus. Auch Fanny hat ähnliche Probleme: Ihre Hauswirtin warnt sie vor der Liebe zu dem adligen Offizier und will ihr das Ganze ausreden.
Fanny aber hat dafür genauso wenig Gehör wie für die erneute Aufforderung Brunners, den Vertrag für Paris anzunehmen, denn sie ist nereit, ihre Karriere für Rudis Liebe aufzugeben. Alle Einwände sind aus dem Sinn, als Rudi zu Fanny ins Zimmer kommt und sie umarmt. Nicht mal die wohlwollenden Ratschläge von Rudis Tante Katharina stossen auf offene Ohren. Will Rudi wegen Fanny tatsächlich künftig auf die finanzielle Unterstützung seiner Familie verzichten und den Offiziersrock ablegen? Ist es denkbar, dass Fanny mit ihrer Tätigkeit als Tänzerin das nötig Geld für den Lebensunterhalt zusammenbringt? Plötzlich aber zieht unter dem Fenster Rudis Ulanenregiment vorbei, und Fanny sieht, wie er seine Kameraden mit einer überaus militärischen Begeisterung grüsst. Sie erkennt, dass es für Rudi ein gar allzu grosses Opfer sein würde, für die Liebe seine Offizierslaufbahn aufzugeben. Ohne ihn einzuweihen, unterzeichnet Fanny den Vertrag für Paris, sagt Rudi aber nichts davon. Dieser ahnt nichts von Fannys plötzlichem Sinneswandel und weiss nicht, dass der Abschied am heutigen Abend ein Abschied für immer sein sollte.
Viertes bis neuntes Bild
In Wien um 1900. Premiere im Theater an der Wien. Hinter der Bühne sind die Bewunderer der berühmten Operettendiva Charlotte Pichler versammelt. Ganz besonders ist Charlotte aber erfreut über die Worte ihres Kollegen Jensen und des Theateragenten Johann Brunner, welcher zu ihr sagt, dass sie so wunderbar singe wie ihre Mutter einst getanzt habe. Noch viel wichtiger aber war für Charlotte die Begegnung mit Otto von Schwarzenegg: Es ist schon seltsam, dass sie den Sohn jenes Rudi von Schwarzenegg kennenlernt, von dem ihre Mutter so oft erzählt hat. Um mehr mit ihm ins Gespräch zu kommen, nimmt sie die Einladung von Bron Liebinger zu einer Nachfeier der Premiere in dessen Hause an. Charlotte ist nämlich sehr von Otto angetan, und dieser ist ebenfalls von ihr fasziniert. Auf dem Weg zu Liebingers Haus erzählt Otto einem Freund, dass er bald auf Wunsch seiner Familie heiraten werde und deswegen seine bisherige Partnerschaft mit der Baronin Liebinger beendet habe. An dem Abend kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und der Baronin, auf welcher die bevorstehende Trennung schwer lastet. Eifersuchterfüllt beobachtet sie ihn, wie er immer wieder die schöne Charlotte umschwärmt. Plötzlich sind die beiden auch schon verschwunden, ohne sich zu verabschieden. Obwohl sich Charlotte zuerst dagegen wehrte, willigt sie nun dennoch ein, mit ihrem Begleiter den Abend bei Sacher zu beschliessen.
Otto ist dort Stammgast und gilt bei dem Oberkellner Franz schon lange als verliebter Abenteurer. Nun ist er also schon mit wieder mit einer neuen Eroberung hier! Vorerst gelingt es Charlotte, das Zepter zu führen bei dem Tête-à-Tête, dann aber wird sie Untergebene von Ottos Leidenschaft. Nach dem ersten Kuss klopft Brunner an die Tür des Séparées, um Charlotte abzuholen. Otto fühlt sich als Sieger. Am kommenden Morgen macht sich Charlotte trotz ihrer Verliebtheit Gedanken: Was ist über sie gekommen? Ist es etwa nur ein Rausch, der sie überkommen hat? Nun betritt die Baronin Liebinger die Garderobe und erzählt Charlotte, Otto sei ein gewissenloser Frauenbetörer, welcher jeder Errungenschaft erzählt, sie sei ‚die einzige‘. Otto persönlich unterbricht das Gespräch. Er merkt sehr wohl, worum es soeben ging, gibt aber sein Werben um Charlotte nicht auf. Mit Aufrichtigkeit beteuert er ihr seine Liebe und versichert ihr, sie sei wirklich sie einizge, die er begehre. Kühl verabschiedet sie ihn aber und stellt ihm Jensen als ihren Angebeteten vor. Diese plötzliche abweisende Haltung ist jedoch nur Maske. Als sie bei der Abendvorstellung singt „Denn du bist das Leben, denn du bist die Liebe“, bricht sie ohnmächtig zusammen. Erneut endet eine Begegnung zwischen einer Pichler und einem von Schwarzenegg mit schmerzlichem Verzicht.
Zehntes bis zwölftes Bild
In Wien um 1935. Die Liebesromanze aus vergangener Zeit von Fanny Pichler und Rudi von Schwarzenegg ist filmreif geworden. Der noch immer tätige Theateragent Johann Brunner hat als letzter Zeuge des Geschehenen selbst das Drehbuch entworfen. Gerade probt man eine Szene für den Film, in dem Franzi, Fannys Enkelin und Tochter Charlottes und Jensens, die Hauptrolle spielt. Verlegenheit beschert hat jedoch die Absage des Darstellers, welcher den Rudi spielen sollte. Nun meldet sich Graf Ferdinand von Schwarzenegg beim Direktor Lindtheim. Er protestiert als letzter Nachkomme der verarmten Adelsfamilie gegen deren Nennung im Film. Die Art seines Auftretens ermuntert Lindtheim jedoch, ihn für die Rolle Rudis zu engagieren. Verständlicherweise zögert Ferdinand vorerst, willigt dann aber ein, als er Franzi kennenlernt, für die er sich sogleich begeistert. Sie erschrickt zwar, als sie erfährt, dass es sich bei ihrem Filmpartner um einen Nachkommen jener Männer handelt, welche ihrer Mutter und Grossmutter so Schmerzerfülltes angetan haben.
Die beiden verstehen sich aber blendend, und ei erste Probe ging auch schon tadellos über die Bühne. Als der alte Brunner mitbekommt, dass Franzis Filmpartner ein von Schwarzenegg ist, ist er bestürzt. Muss er sich denn nun nicht grosse Sorgen machen? Als er Ferdinand jedoch sieht und die Ähnlichkeit mit Rudi erkennt, muss er eingestehen, dass er sehr für die Filmrolle geeignet ist. Als einige Wochen später die letzten Szenen des Films gedreht werden und Brunner als Zuschauer zugegen ist, beunruhigt ihn etwas ganz anderes: Seine wahrheitsgetreue Vorlage für die Handlung ist willkürlich verändert worden. Die Wirklichkeit sieht aber in der Tat anders aus als vor 70 Jahren, denn mit Freuden sieht er, wie sich Franzi und Ferdinand nach der Schlussaufnahme als sich innig Liebende umarmen. Endlich meint es das Schicksal gut mit zwei Liebenden der Familien Pichler und von Schwarzenegg.