Dominikanerkirche

1. Bezirk, Postgasse 4

planet-vienna, die dominikanerkirche santa maria rotunda in wien

Um 1226 liessen sich die Dominikaner in Wien nieder und stiegen nach den Jesuiten zu einem der bedeutendsten Orden der Stadt auf. In der Nähe des Stubentores errichteten sie eine kleine romanische Kirche, die 1237 geweiht wurde. Sie fiel jedoch einem Brand zum Opfer, woraufhin Ende des 13. Jahrhunderts an derselben Stelle eine grössere gotische Kirche erbaut wurde. Während der Türkenbelagerung von 1529 wurde auch dieses Gotteshaus zerstört. Zwischen 1630 und 1634 entstand schliesslich der Rohbau der heutigen Kuppelkirche.

Aufgrund der notwendigen Erweiterungen der Stadtbefestigungen mussten Teile des Chors und des Langhauses abgetragen werden. Die markante Fassade und die Kuppel wurden erst zwischen 1666 und 1674 errichtet. Zu jener Zeit war die Dominikanerkirche nach dem Stephansdom die zweitgrößte Kirche Wiens, verlor diesen Rang jedoch später an die Karlskirche.

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Mit der Schleifung der Stadtbefestigungen Mitte 19. Jahrhundert wurde die Ostfassade der Dominikanerkirche freigelegt, an der zwei Türme mit Helmdächern errichtet wurden. Die Freitreppe vor dem Hauptportal entstand, nachdem der davorliegende Kirchenplatz umgestaltet und abgesenkt worden war. Der heutige Hochaltar wurde zwischen 1839 und 1840 von Karl Rösner geschaffen, das Altargemälde stammt von Leopold Kupelwieser. Am Übergang zum Altarraum stehen die Statuen der Kirchenlehrer Hieronymus, Augustinus, Ambrosius und Gregor dem Grossen.

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Die Orgel der Dominikanerkirche – 1896 von der Firma Rieger aus Jägerndorf in Schlesien eingebaut – gehört zur Gattung der romantischen Orgeln und ist die letzte ihrer Art in Wien. Heute zählt die Dominikanerkirche, die den Rang einer „Basilica minor“ hat, zu den wenigen erhaltenen frühbarocken Sakralbauten der Stadt. Die Hauptfassade zeichnet sich durch das typische Erscheinungsbild grosser italienischer Barockkirchen aus derselben Epoche aus. Über dem Portal sind zahlreiche Heiligenfiguren zu sehen, darunter die heilige Agnes, die heilige Katharina von Siena, der heilige Thomas von Aquin und der heilige Albertus Magnus. Der Innenraum ist reich ausgestattet mit aufwendigen Stuckarbeiten und Fresken von Carpoforo Tencala und Matthias Rauchmiller. Das Kuppelfresko wurde erst 1836 vollendet.


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planet-vienna, die dominikanerkirche santa maria rotunda in wien um 1724
Dominikanerkirche um 1724
Dominikanerkirche mit (noch) freier Sicht von der Ringstrasse her