Operette in drei Akten von Carl Zeller

Erster Akt
Beim fürstlichen Bergwerk Marienzeche. Vor Jahren hatte der Direktor des Bergwerks ein intimes Verhältnis mit Julie Fahnenschwinger. Jetzt lässt ihm der Wirt Strobl laut werden, dass Julie ein Mädchen zur Welt gebracht habe. Zwack ist inzwischen ein verheirateter Mann, der aber nebenbei noch immer da und dort Liebeleien pflegt. Er hat unter anderem ein Auge auf Nelly geworfen, eine Spitzenklöpplerin, welche jedoch Gefühle für den Obersteiger Martin hat. Die Arbeiter des Bergwerks streiken gerade und werden dabei finanziell unterstützt von einem Volontär, dem Fürst Roderich, der aber unerkannt bleiben und so die Verhältnisse im Bergwerk kennenlernen will. Der Fürst und der Obersteiger Martin verstehen sich sehr gut. Martin vertraut dem Fürst an, dass er neulich ein Silbervorkommen entdeckt habe, wolle aber den Fundort nicht bekanntgeben, solange er nicht 3’000 Gulden ausbezahlt bekomme. Daraufhin wird er entlassen, was ihn aber nicht weiter kümmert. Er verprasst sein letztes Geld beim Kegelspiel mit seinen Freunden. Zur selben Zeit weilt auch die Comtesse Fichtenau inkognito im Dorf. Sie wohnt bei Nelly, welche sie aus der Kindergartenzeit kennt, und gilt als deren Base Julie Fahnenschwinger. Als Martin bei Nelly vorbeikommt, um sich Geld zu borgen, trifft er die Comtesse und verliebt sich in sie. Er ist zu schüchtern, um auf diese zuzugehen und bittet daher seinen Freund den Fürst Roderich, mit ihr in Kontakt zu treten. Aber auch der verliebt sich in Julie, ohne zu wissen, dass sie in Wirklichkeit die Comtesse ist. Soviel Verliebtheit war der Comtesse jedoch zuviel, und sie beschliesst abzureisen. Roderich und Zwack besichtigen nach Bitte der Comtesse das Bergwerk. Der Obersteiger Martin dient als Führer, nachdem er von Roderich die 3’000 Gulden endlich erhalten hat.
Zweiter Akt
In einer kleinen Residenzstadt. Frau Zwack, die Gattin des Bergwerksdirektors, ist die Ehrendame auf einem grossen Fest. Direktor Zwack, der für eine Stelle als Präsident plädiert, soll eine Rede halten. Seine Liebschaften gaben ihm jedoch derart zu denken, dass er es nicht schaffte, die Rede auswendig zu lernen. Die zwei Betreibsbeamten Tschida und Dusel, die nicht gut auf den Direktor zu sprechen sind, veranlassen den Obersteiger Martin, das Manuskript für die Rede verschwinden zu lassen. Martin hat seine 3’000 Gulden bereits verjubelt und leitet nun eine Bergmannskapelle. Auf Anraten von Tschida und Dusel macht er der Frau Zwack den Hof, um sich bei ihr beliebt zu machen, und er hat damit auch Erfolg. Beim Fest sind auch die Comtesse und Nelly anwesend. Der Fürst hat die beiden absichtlich einladen lassen, weil er insgeheim vermutet, wer Julie Fahnenschwinger wirklich ist. Martin, welcher mit seiner Singkapelle anwesend ist, hält die Comtesse für eine Betrügerin, da sie feine Kleidung trägt und er glaubt, dass sie Julie Fahnenschwinger sei. Zwack hingegen glaubt, sie sei seine aussereheliche Tochter. Die Irrtümer nehmen ihren Lauf…
Dritter Akt
Im Schlossgarten der Comtesse. Direktor Zwack ist von seinem Dienst freigestellt und seine Ehefrau Elfriede hat sich von ohm scheiden lassen. Zwacks Bemühungen, bei Nelly zu landen sind abermals erfolglos, Elfriede hingegen liebäugelt mit dem Obersteiger Martin, welcher am wirtschaftlichen Tiefpunkt angelangt ist. Dieser jedoch will kaum etwas von der alten Dame wissen. Doch wie immer wendet sich gegen das Ende alles zum Guten: Der Fürst hat die Comtesse erobert und sich mit ihr verlobt. Und der Obersteiger Martin erhält eine neue Stelle und gewinnt Nelly, seine erste Liebe, zurück.