Operette in drei Akten von Franz Lehàr
Erster Akt
In einem Salon bei Graf Lichtenfels in Wien um 1912. Die reizende Grafentochter Lisa hat ein Reitturnier gewonnen, was man gebührlich feiert. Sie hat jedoch einen Hang für alles Ungewöhnliche und Spannende, welches das Leben abwechslungsreich macht, daher lässt sie ihre Gedanken in die Ferne schweifen, denn unlängst ist sie dem Prinzen Sou-Chong begegnet. Seither interessiert sie sich für alles was mit China in irgendeiner Weise zu tun hat, was allerdings ganz zur Betrübnis ihres Verehrers Gustav von Pottenstein, den Husarenoffizier, ist. Auch heute trifft sie wieder auf den fernöstlichen Prinzen und erliegt seiner exotischen Faszination und seiner heissen Verehrung.
Der Prinz erkennt, dass die Liebe zu Lisa aussichtlos ist, er überdeckt diese traurigen Gedanken aber stets mit einem Lächeln. Die beiden sitzen zusammen und trinken Tee. Bei dieser Gelegenheit lässt Lisa den Prinzen spüren, dass sie viel für ihn empfindet. Und als Sou-Chong plötzlich zur Abreise gezwungen wird, weil er in seiner Heimat zum Ministerpräsidenten gewählt worden ist, bekennt er offen seine Liebe zu Lisa, was sie darauf gänzlich erwidert. Die beiden erklären sich als Paar.
Zweiter Akt
In einer Halle des Prinzenpalastes in Peking. Lisa ist mit Sou-Chong als seine Gattin nach China gereist im Glauben, in den fernen Gefilden mit Hilfe von seiner Liebe glücklich zu werden. Zudem ist Sou-Chongs Schwester Mi eine enge Freundin Lisas geworden. Lisa hat allerdings nicht gewusst, dass Sou-Chong bestimmte Traditionen seines Heimatlandes befolgen muss und sich dagegen nicht auflehnen kann. Tchang, Sou-Chongs Onkel, ist ein strenger Verteidiger aller heimischen Sitten und Gepflogenheiten und mahnt seinen Neffen stets zur Einhaltung der Regeln. Und so muss der Prinz pflichtgemäss die ihm zur Ehe bestimmten Mandschu-Mädchen zu sich nehmen. Und der Lisa erklärt Tchang, dass sie als Europäerin nie und nimmer eine ebenbürtige Frau werden könne.
Sou-Chong versucht, sie zu beruhigen und erklärt ihr, dass die Heirat mit einem Mandschumädchen reine Formalität sei, aber Lisa kann sich nicht beruhigen. In ihrer Misere fühlt sie sich allein in der Fremde. Das einzige Glück ist, dass Gustav von Pottenstein als Militärattaché nach Peking versetzt worden ist und mit Mi Freundschaft geschlossen hat. Er will Lisa helfen, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Aber Sou-Chong will sie nicht gehen lassen, denn in seinem Land ist er als Chinese Herr über Leib und Seele seiner Gemahlin. Lisa wird jetzt plötzlich klar, dass ihre Welten bei weitem zu verschieden sind, worauf ihre Liebe zum Prinzen schwindet.
Dritter Akt
Szene im Gemachdes Frauenhauses des Prinzen. Sou-Chong will Lisas Abwendung verhindern und hält sie unter Bewachung im Frauenpalais gefangen. Gustav gelingt es allerdings, zu Lisa vorzudringen und ihr zur Flucht zu verhelfen. Auch Mi bietet ihre Unterstützung an. Die Flucht misslingt, denn sämtliche Ausgänge sind streng bewacht. Als sie durch den Buddhatempel fliehen wollen, kommt ihnen Sou-Chong entgegen. Lisa bittet ihn noch einmal inständig, er möge sie endlich freigeben. Und jetzt widersetzt sich der Prinz ihrer Bitte nicht mehr, denn er ist einsichtig geworden. Traurug, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht, lässt er Lisa von dannen ziehen und bleibt mit Mi allein zurück.