Clivia

Operette in drei Akten von Nico Dostal


Erster bis dritter Akt

In der imaginären südamerikanischen Republik Boliguay in den 30er Jahren des 20. Jahrhundert Der clevere amerikanische Geschäftsherr Potterton hat eine Filmgesellschaft gegründet und befindet sich mit seiner Schauspielgruppe auf dem Weg nach Boliguay. Dort soll ein Film gedreht werden, dessen Hauptrolle von der Darstellerin Clivia Gray besetzt wird. Allerdings ist nicht die Produktion des Filmes die Hauptabsicht der Reise Pottertons, sondern er plant insgeheim, dadurch in des Republik Boliguay sesshaft zu werden. Potterton stellte der Republik ansehnliche Geldbeträge für die Staatskasse zur Verfügung, weshalb die Regierung ihm sehr wohlgesinnt und empfänglich für sein Vorhaben war.

Da aber diese Regierung soeben von einer aufständischen Gruppe unter der Führung von General Olivero gestürzt worden ist, fürchtet Potterton mit Recht ein Scheitern seiner Pläne. Der Vorwand mit der Filmproduktion nützt ihm nichts, denn an der Grenze verweigert man ihm die Einreise ins Land. Mit einem guten Rat weiss der Gutsbesitzer Caudillo zu helfen: Falls Clivia einen Mann aus Bolinguay zum Ehemann hätte, so bekäme sie die Bürgerschaft, und so dürfte dann mit ihr auch die Filmcrew einreisen. Der Plan wird ausgetragen und glückt tatsächlich. Der Auserwählte für die Heirat ist der Gaucho Juan, ein hübscher junger Mann, der auch an Clivia Gefallen findet. Allerdings staunt er darüber, dass sie ihn gleich so vom Fleck weg heiraten will und steht ihr daher ein bisschen misstrauisch gegenüber, denn schliesslich darf die Liebe nicht Gegenstand eines Spiels sein.

Aber dennoch ist er gewillt, den Antrag anzunehmen, und schon findet die Trauung statt. Keiner weiss, dass der vermeintliche Gaucho in Wirklichkeit das neue Staatsoberhaupt Olivero ist. Nach der Einreise ins Land organisiert Potterton einen Festabend, an dem er Verhandlungen mit den Gegnern der momentanen Regierung vornehmen will, denn Olivero soll gestürzt werden. Dieses Unterfangen misslingt jedoch, als Olivero und seine Helfer das Spiel durchschauen und darauf den Putsch verhindern können. Und schon erfahren die Amerikaner, wer der Gaucho wirklich war, worauf Potterton und Clivia festgenommen werden. Obwohl Juan Clivia liebt, muss er sich von ihr abwenden, denn sie gilt als Mitwisserin der verräterischen Machenschaften. Ferner denkt Juan, dass Clivia ohnehin keine Liebe für ihn empfindet.

Clivia aber ist ja ohne Schuld in Pottertons Unterfangen reingeraten, und zudem hat sie in der kurzen Zeit mit Juan zusammen die Liebe kennengelernt und ist bereit, nach dieser Erfahrung ihr Leben zu ändern. Potterton indes hat noch immer Hoffnung, dass sein Vorhaben Früchte tragen könnte, denn Clivia, seine Mitarbeiterin, ist ja nun die Frau des Landesoberhauptes. Juan aber vernichtet den Ehevertrag, ist aber dabei noch immer zutiefst betrübt, denn ein Leben ohne Clivia bedeutet ihm kaum etwas. Noch vor der Gerichtsverhandlung will Juan Clivia fliehen lassen, was Potterton sofort nutzt, das Land zu verlassen. Clivias Liebe zu Juan ist jedoch stärker als ihre Angst, worauf sie glücklich ihren Ehemann in die Arme schliesst.