7. Bezirk, Lerchenfelder Strasse 111

Der Bau der Kirche Alt-Lerchenfeld „Zu den sieben Zufluchten“ begann 1848 unter der Leitung von Paul Sprenger, einem Vertreter des Klassizismus. Sprengers Entwurf – eine Mischung aus Klassizismus und Historismus – stiess bei Architekten auf gemischte Reaktionen, da einige eine stärkere Orientierung an mittelalterlichen Stilelementen als „angemessener“ empfunden hätten.
Nach dem Tod Paul Sprengers im Jahr 1854 kam es vorübergehend zu einem Baustopp. Das Projekt wurde daraufhin von dem aus dem Schweizer Kanton St. Gallen stammenden Architekten Johann Georg Müller neu geplant, der sich dem romantischen Historismus zuwandte. Nachdem auch Müller gestorben war, übernahm der spätere Ringstrassenarchitekt Eduard van der Nüll die Fertigstellung der Kirche und konzentrierte sich vor allem auf die Innenausstattung.

Das Innere der Kirche beeindruckt durch prächtige Freskenzyklen und Mosaiken, die sich an mittelalterlichen italienischen Kirchen orientieren. Diese Kunstwerke stammen von renommierten Künstlern wie Josef Führich, Leopold Kupelwieser, Eduard von Engerth und Franz Joseph Dobiaschofsky. Der Bilderzyklus an der linken Wand des Mittelschiffs zeigt Szenen aus dem frühen Leben Jesu, darunter Verkündigung, Geburt und Taufe. Dieses Bildprogramm setzt sich auf der gegenüberliegenden Wand mit Darstellungen aus dem späteren Leben Jesu fort, einschliesslich Leiden, Tod und Auferstehung. Die Kuppel über dem Volksaltar erhebt sich 38 Meter hoch und ist in der Form eines Oktogons gestaltet.






