1. Bezirk, Schillerplatz 3
Die Akademie der bildenden Künste wurde 1692 als Privatakademie des Wiener Hofkammermalers Peter Strudel gegründet. Kaiser Joseph I. erhob die Akademie 1704 zum kaiserlichen Institut. Nach dem Tod Peter Strudels im Jahr 1714 wurde stellte die Akademie ihren Betrieb eine. 1726 wurde sie vom nun amtierenden Hofmaler Jacob van Schuppen wiedereröffnet. Im Laufe der Zeit erweiterten zahlreiche Fakultäten die Akademie, bis sie 1872 den offiziellen Status erhielt und ihren heutigen Namen annahm. Seit 1998 trägt sie den Titel Universität.
1869 beauftragte das Professorenkollegium den renommierten Architekten Theophil Hansen mit der Planung eines repräsentativen Neubaus am Schillerplatz. 1871 legte Hansen seine Entwürfe vor, von denen eine vereinfachte Version schliesslich von Kaiser Franz Joseph genehmigt wurde. Die Bauarbeiten dauerten bis 1876. Bereits im darauffolgenden Jahr konnten die Räumlichkeiten bezogen werden.
Das imposante, rechteckige Gebäude ist von vier markanten Eckrisaliten geprägt, welche die einzelnen Trakte durch Balustraden überragen. Der Innenhof wird von einer basilikalen Aula geteilt. Der zweigeschossige Sockelbau mit Rundbogen- und rechteckigen Mezzaninfenstern ist schlicht gehalten, während die oberen Stockwerke reich ornamentiert sind. Pilaster mit Reliefs strukturieren die Fassade, die Rundbogenfenster der Eckrisalite sind von figuralem Schmuck bekrönt. Die Akademie der bildenden Künste war das letzte öffentliche Bauwerk von Theophil Hansen und zählt zu den herausragenden architektonischen Historismusbauten Wiens des 19. Jahrhunderts.