Nach einem
vorübergehenden Besitzerwechsel ging das Anwesen an Michael Johann Graf
von Althan, ein sehr einflussreicher man am Wiener Hof. Er investierte
abermals Unsummen in den Ausbau und die Erweiterung seines Besitzes. Um
1722 starb er, und das Palais erbte seine Witwe Maria Anna, geborene
Pignatelli, eine ebenfalls sehr angesehene Persönlichkeit der Wiener
Adelsgesellschaft. Alles was reich war und Namen hatte, ging bei der
Gräfin ein und aus, und sie veranstaltete regelmässig beliebte Soiréen
und übte grossen Einfluss auf die Wiener Mode aus. Als jedoch Kaiser
Karl VI.
starb und dessen Tochter
Maria Theresia der Trauer wegen die Sommerresidenz auf der
Wieden mied und sich auf den
Bau von Schönbrunn konzentrierte, verschwand der Glanz um die Gräfin
Althan allmählich. Um 1755 starb sie.
Nach einem
Besitzerwechsel ende 18. Jrh. richtete der Möbelfabrikant Josef
Danhauser seine Produktionsstätte im Palais Czernin ein, nachdem ein
grosser Teil des Gartens als Baugrund verkauft worden war. Der Schicksal
des Palais war damit so gut wie besiegelt. Nachdem Danhausers
Erbe die Fabrik 1838 wegen Unfähigkeit in den Ruin getrieben hatte,
wurde das Palais zu einem Krankenhaus umfunktioniert, wofür mehrere
Umbauten vorgenommen wurden. Nur der Mitteltrakt erinnerte noch an die
einstige barocke Pracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab man das
Krankenhaus auf und brach das Gebäude ab. Es entstand der
Berta-von-Suttner-Hof, eine grosse Wohnanlage der Nachkriegszeit.
Das Palais Czernin-Althan war ein barocker,
mehrfach gegliederter Gartenpalast mit einem oktogonalen Mittelteil mit
auffälligem Dach. Dem Mitteltrakt war eine grosszügige Terrasse
vorgelagert, von welcher aus eine zweifache Freitreppe in den Garten
runterführte. Die Seitentrakte waren niedriger und hatten einfachere
Giebeldächer. Der Garten war paradiesisch angelegt mit allerlei
Schikanen wie Springbrunnen, wertvollen Pflanzen und Figuren. Die damals
wenig verbaute Umgebung liess vom Palais aus einen herrlichen
Blick auf die Stadt zu. |