Die erste Gattin Kaiser
Leopolds I., Margarita Teresa von
Spanien, erlitt während ihrer sechs Ehejahren zwei Fehlgeburten. Daneben
gebar sie vier Kinder, von denen Maria Antonia (auch Margarita Antonia) die
einzige war, welche das Erwachsenenalter erreichte. Diese Verluste dürften
daher gerührt haben, dass Margarita Teresa Leopolds Nichte war und es sich
hiermit quasi um Inzest handelte.
Maria Antonia kam im Jahre 1669 zur Welt und wurde bereits im Alter von
sieben Jahren mit ihrem eigenen Onkel Karl II. verlobt. Dieser starb jedoch
bereits in jungen Jahren. Ihre Heirat mit Kurfürst Max II. Emanuel von
Bayern im Jahre 1685 hatte einzig politische Zwecke, denn als Enkelin
Philipps IV. von Spanien hatte Maria Antonia spanische Erbrechte. Zwar
musste Max bei der Heirat darauf verzichten, aber als bekannt wurde, dass
Karl II. von Spanien keine Kinder zeugen konnte, flammten die Ansprüche
wieder auf. Selbstredend also, dass Maria Antonias Ehe keine besonders
glückliche war.
Dennoch wurde sie schwanger und gebar im Jahre 1692, nachdem
ihr Mann Generalstatthalter der Spanischen Niederlande in Brüssel geworden
war, in Wien einen Sohn, Prinz Joseph Ferdinand. Dorthin hat sie sich aus
Frust zurückgezogen, nachdem ihr Mann zahllose Liebschaften hatte. Zwei
Monate nach der Geburt erlag Maria Antonia an den Folgen eines schweren
Kindbettfiebers. Kurz vor ihrem Ableben enterbte sie ihren Gatten. Ihr Sohn
starb bereits im Jahre 1699 im Alter von sieben Jahren.

Maria Antonias Sarg in der Kaisergruft
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