Die Grossherzogin von Gerolstein

Operette in drei Akten von Jacques Offenbach


Erster bis dritter Akt

Im zweiten Drittel des 19. Hjahrhunderts in Gerolstein irgendwo in Deutschland. Die junge Grossherzogin ist nicht erpicht, den Plänen und Entscheidungen ihrer Herren am Hof zu folgen, die bisher den Ton angegeben hatten. Erstens hat sie keine Lust, den für sie bestimmten Ehemann Prinz Paul zu heiraten, und zweitens mag sie die Kriegslust der von General Bumm vertretenen Militaristen nicht. Aber für Soldaten hat sie dennoch eine grosse Vorliebe. Bei einer Truppeninspektion hat sie Augen für den Grenadier Fritz, welcher jedoch bereits dem Bauernmädchen Wanda zugedacht ist. Als wenig später der Krieg mit dem Nachbarland losbricht und die Truppen zum Abmarsch bereit gemacht werden, befördert die Grossherzogin den Fritz zum Korporal und gleich weiter zum Leutnant, Major und schliesslich an die Stelle Bumms – zum General.

Tatsächlich erlangt der frisch ernannte General einen Sieg über die Gegner, indem er diesen heimlich eine Unmenge an alkoholischen Getränken zukommen lässt, um sie dann in ihrem stark angetrunkenen Zustand ohne Blutvergiessen zu überwältigen. Fritz wird in seiner Heimat gebührend empfangen und gefeiert, und die Grossherzogin hofft, dass sie nun ihren General für sich gewinnen kann. Aber Fritz will von der Grossherzogin nichts wissen, da er nur Augen für seine Wanda hat, die er schnellstmöglich heiraten will. Aber die Hochzeitsnacht sollte keine angenehme werden: Die Höflinge, welche sich mit Bumm zusammengetan und sich gegen Fritz verschworen haben, stören die Zweisamkeit von Fritz und Wanda aufs Ärgste.

Die gekränkte Grossherzogin kann sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen, lässt aber Schlimmeres nicht zu: Sie ist zufrieden damit, den General Fritz schnell wieder zum Grenadier zu degradieren. So soll er halt mit seiner Wanda glücklich werden. Die Grossherzogin hat daraus gelernt und reicht dem seit langem vergeblich wartenden Prinzen Paul ihre Hand.