Fatinitza

Operette in drei Akten von Franz von Suppé


Erster bis dritter Akt

Die türkische Festung Ipsala wird von den Bulgaren belagert. Es herrschen langweilige Winterwochen, in denen kaum etwas geschieht. Für ein wenig Abwechslung sorft der Besuch des Journalisten Julian von Golz, mit dem Leutnant Wladimir über seine grosse Liebe sprechen kann, denn dieser hat ein Jahr zuvor in Tirnawa die Fürstin Lydia kennengelernt. Diese war ihm zwar nicht abgeneigt, jedoch war eine Zusammenkunft wegen der Wachsamkeit ihres Onkels, des Generals Kantschukoff, nicht möglich. Auf den Rat Julians hin bewarb sich der Leutnant seinerzeit als Türkenmädchen Fatinitza verkleidet für eine Stelle als Gesellschafterin im Hause der Fürstin Lydia. Das Vorhaben fiel jedoch ins Wasser, als der General sich in Fatinitza verliebte. Aber in der Zwischenzeit hat Julian den Plan ausgearbeitet und unterbreitet diesen dem Leutnant erneut in improvisierter Form.

Alles ist schon vorbereitet und Wladimir als Fatinitza verkleidet, als der General auftaucht zu einer Inspektion. Natürlich entbrennt alsbald seine Liebe zu Fatinitza erneut. Glücklicherweise gewährt das Eintreffen der Fürstin Lydia Ablenkung und gleichzeitig ein Überfall eines türkischen Spähtrupps, welcher Lydia und Fatinitza entführt. Die beiden werden dem Pascha vorgeführt, welcher sofort Gefallen an Lydia findet. Wladimir gibt sich nun heimlich seiner geliebten Lydia zu erkennen. Es gelingt ihm die Flucht mit Hilfe der Marktenderin Manja und den eifersüchtigen Haremsdamen. Noch bevor der Pascha sich mit Lydia vergnügen kann, stürmen die Bulgaren unter Wladimirs Führung die Festung, und der Pascha muss sich ergeben.

Vergeblich sucht Kantschukoff seine Fatinitza. Es vergehen ein paar Monate, als Wladimir mit Julian und Manja nach Tirnowo kommen, um Lydia zu besuchen. Doch auch jetzt scheint sie für ihn unerreichbar, da der General sie einem alten Kriegskameraden zur Frau versprochen hat. Doch die kluge Manja hat eine Idee: Durch einen Brief wird dem General die Ankunft Fatinitzas verkündigt. Mit Freuden empfängt er Wladimir, der sich nun als Bruder Fatinitzas ausgibt. Er soll Lydia zur Frau erhalten, falls er es schaffe, dass Fatinitza dem General die Hand reiche. Wladimir erscheint darauf nochmal als Fatinitza, reicht dem General die Hand und gibt sich diesem sogleich zu erkennen. Dieser ist verblüfft und kann nun nichts mehr einwenden gegen die Heirat von Wladimir und seiner Nichte Lydia.