Leo Fall (1873-1925)

planet-vienna, der komponist leo fall

Leo Fall erblickte am 2. Februar 1873 im mährischen Olmütz (heutiges Olomuc) das Licht der Welt. Der Sohn eines Kapellmeisters besuchte bereits mit 14 Jahren das Konservatorium in Wien. Unter seinen Dozenten war auch Robert Fuchs, welcher neben Leo Fall auch die später berühmten Komponisten Edmund Eysler und Leo Ascher unterrichtete.

Während seiner Studienzeit wohnte Leo Fall vorerst im Hause der eltern von Oscar Straus und spielte die Geige zusammen mit Franz Lehár in der Kapelle dessen Vaters. Eine weitere Bekanntschaft war Robert Stolz, welcher Leo Fall zeitlebens unterstütze. Leo Fall hat also bereits in seiner Studienzeit mit bedeutenden Vertretern der Silbernen Operettenära Bekanntschaft gemacht. Nach dem Studium zog Leo Fall mit seinem Vater nach Berlin, später nach Hamburg und Köln, wo er jeweils als Kapellmeister wirkte. Im Jahre 1906 entschied er sich, freier Komponist zu werden und übte diese Tätigkeit in Wien aus.

Nachdem seine ernsten Werke, die Opern ‚Frau Denise‘ und ‚Irrlicht‘, kaum Anklang fanden, widmete er sein Schaffen dem Genre der Operette. Jedoch auch da scheiterte Fall anfänglich. ‚Der Rebell‘ war ein Misserfolg. Zwei Jahre später, 1907, gelang ihm hingegen der grosse Durchbruch mit seinem ‚Fidelen Bauern‘. Leo Fall gehörte von nun an zu den führenden Operettenkomponisten jener Zeit. Ein weiterer Versuch Jahre später, eine Oper zu schreiben (‚Der goldene Vogel‘), führte erneut nicht zum erhofften Erfolg. Seine Operetten aber sind qualitativ denjenigen Lehárs oder Kalmans ebenbürtig, und viele Arien und Duette sind heute noch immer unvergessliche Ohrwürmer im beschwingten Walzertakt, denkt man da an Lieder wie „Und der Himmel hängt voller Geigen“ oder ‚Rose von Stambul‘. Am 16. September 1925 erlag Leo Fall in Wien an einem Gallenleiden, kurz nachdem er von einer erfolgreichen Konzertreise durch Südamerika zurückgekehrt war.